Bei Feuerwache Kronach soll's keinen Schnickschnack geben
Autor: Marco Meißner
Kronach, Montag, 22. Juni 2015
Das Kronacher Ratsgremium ist zufrieden mit dem Vorentwurf für das Großprojekt "Feuerwehrgerätehaus". Ohne Gegenstimme wurde der Plan am Montag vom Stadtrat befürwortet. Die Architekten schilderten das Konzept.
Gut 20 Zuhörer verfolgten am Montag im Stadtrat die Diskussion über den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Kronach. Die zahlreichen Feuerwehrleute unter ihnen atmeten auf. Ohne Gegenstimme sprachen sich die Ratsmitglieder für den vorgelegten Vorentwurf aus. Nun können die Planung und die Kostenkalkulation für das Millionenprojekt vorangetrieben werden.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) stellte klar, dass dieses Bauvorhaben nach zwei Jahrzehnten der Diskussion keinen weiteren Aufschub dulde. Er betonte aber auch, dass bei der Planung der Finanzlage der Stadt Rechnung getragen werde.
Auf das Notwendige beschränkt
"Ziel muss es sein, ein funktionales Gebäude zu bauen, das den Anforderungen der Zeit und der DIN entspricht - aber auch nicht mehr", sagte Beiergrößlein. Spielereien oder Schnickschnack werde man in der Feuerwache vergeblich suchen. Von Anfang an habe der Stadtrat die Kosten im Auge gehabt und Einsparpotenziale ausgelotet. Der Eigenanteil der Stadt werde sich dennoch auf rund fünf Millionen Euro ("eine Mammutaufgabe") belaufen.
Jonas Geissler (CSU) hält den Zustand in der jetzigen Feuerwache für untragbar. Beim Neubau müsse das Gremium einerseits für "absolute Transparenz und ständige Kostenkontrolle" sorgen. Andererseits müsse die Kommune ihrer Verpflichtung nachkommen, für ihre Bürger den Brandschutz sicherzustellen. "Das Feuerwehrhaus ist seit dem Neubau des Rathauses und des Crana Mare das größte Bauprojekt der Stadt", unterstrich Geissler. Dennoch werde es vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage "nur" ein Zweckbau werden.
Schlussstrich unter Diskussion
Sven Schuster (SPD) freute sich über das Interesse der zahlreichen Zuhörer an diesem Thema. Auch er unterstrich, dass die Kosten stets im Auge behalten werden müssten. Zudem müsse sich die Stadt intensive Gedanken über die Nachnutzung der aktuellen Feuerwache machen.
Michael Zwingmann (FW) sprach von einer Planung mit Maß und Ziel. Die Gemeinde sei für den Brandschutz verantwortlich und die jetzige Situation für die Arbeit der Feuerwehr nicht mehr zeitgemäß. "Darum lasst uns jetzt die 20-jährige Diskussion um dieses Vorhaben abbrechen", forderte er seine Ratskollegen auf, die Weichen für die weitere Planung zu stellen. Ein einstimmiges Votum für den vorgelegten Entwurf war die Folge.
Das Konzept
Die zuständigen Architekten stellten das Konzept für das Feuerwehrgerätehaus an der Rodacher Straße vor. Das Grundstück sei sehr lang gestreckt und von drei Straßen flankiert, erläuterten sie die schwierigen Bedingungen. Die Garagen sind auf der Seite zur Rodacher Straße hin untergebracht. An der Stirnseite wird es einen kleinen Übungs turm geben. Zur Bundesstraße hin ist die Atemschutzübungsanlage des Landkreises vorgesehen. Gleiches gilt für einen Übungshof, durch dessen Ausrichtung die Anwohner vor unnötigem Lärm geschützt werden sollen. Auf eine Unterkellerung wurde komplett verzichtet. Im ersten Stock werden unter anderem die Verwaltung, der Schulungsbereich und kleine Werkstätten untergebracht sein.