Bei den Unterrodacher Turnern spielt die Musik
Autor: Heike Schülein
Marktrodach, Dienstag, 01. Oktober 2013
Den Spielmannszug des TV Unterrodach gibt es seit 50 Jahren. Der Turnverein und der Gesangverein Unterrodach, der heuer 160-jähriges Bestehen feiert, luden zu einem bunten Konzertabend ein.
Als Ehemalige des Spielmannszuges den Fehrbelliner Reitermarsch in der Rodachtalhalle zum Klingen brachten, konnte man es richtig vor seinem geistigen Auge sehen: Junge Leute, die vor 50 Jahren im Gleichschritt den Mühlbach entlang marschierten und musizierten. Der Armeemarsch, den Richard Henrion zur Erinnerung an die Schlacht bei Fehrbellin geschrieben hatte, war der erste Fanfarenmarsch, den der Spielmannszug gelernt hat. "Er musste bei den Marschierübungen immer wieder herhalten", erklärte der musikalische Leiter der Musikabteilung des Turnvereins Unterrodach, Walter Wich-Herrlein.
Seit 1994 ist Wich-Herrlein - neben seinem Amt als Gaufachwart für das Fachgebiet Musik- und Spielmannswesen des Turngaues Coburg-Frankenwald - auch noch Schatzmeister des Musik- und Spielmannswesens im Bayerischen Turnverband. Zudem übt er seit Oktober 2011 die Funktion des Landeswartes - "oberster bayerischer Turnermusiker" - aus.
Gastchöre musizieren
Das war aber bei Weitem noch nicht alles, denn nicht nur der Jubiläumsverein zeigte sich von seiner musikalischen Schokoladenseite, sondern auch die Gastchöre. Sie alle beschenkten die zahlreichen Gäste - darunter Repräsentanten des Gaues und des Bezirkes, Vertreter befreundeter Vereine sowie politische Prominenz - mit heiteren Volksliedern und beliebten klassischen Melodien. Gekommen waren: Chorgemeinschaft Seibelsdorf, Gesangverein Oberrodach, Kirchenchor Unterrodach sowie natürlich der Partnerveranstalter des Konzerts, der Gesangverein Unterrodach, der selbst allen Grund zum Feiern hatte. Er stimmte "Musik erfüllt die Welt", "Weinland" sowie "An die Freude" an. Auch die anderen Chorleiter hatten eine schöne Mischung an beschwingten und anspruchsvollen Chorwerken zusammengestellt. Dazwischen waren immer wieder die verschiedenen Musikgruppen des TVU zu hören.
Neben den Märschen und Polkas des Spielmannszuges, konnten die Gäste insbesondere von der TV-Bigband mit ihrer schmissig dargebotenen Musik nicht genug bekommen. Um nur einige Kostproben zu geben: "Prelude", "Mississippi", "Sun of Jamaica", "Those where the days", "Morgens um 7" oder auch Verdis Gefangenenchor sorgten für lächelnde Gesichter, schnippende Finger und wippende Füße.
Der Vorsitzende des Gesangvereins Unterrodach, Friedrich Fricke, hatte die Gäste willkommen geheißen und sich - ebenso wie Walter Wich-Herrlein - bei den Mitwirkenden sowie den vielen Helfern bedankt. Die beiden Jubiläen seien ein guter Grund zum Feiern, insbesondere wenn Musikanten und Sänger aufeinander träfen - wie eben am Jubiläumsabend.
Erinnerungen geweckt
Dem werden wohl alle Gäste uneingeschränkt zustimmen, so auch Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD), der die Glückwünsche der Marktgemeinde übermittelte. Für ihn war die Musik mit vielen Erinnerungen verbunden. "Durch die Märsche und die schöne Musik wird man wieder jung. Da kommen viele Erinnerungen an die Jugendzeit auf", freute er sich. Die Verantwortlichen könnten sehr stolz darauf sein, dass auch so viele Ehemalige mitwirkten. Am Ende gab es donnernden Applaus für die schwungvolle Musik und den herzerfrischenden Gesang.