Beamtenschule in Kronach soll in fünf bis zehn Jahren Betrieb aufnehmen
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 03. März 2020
Staatsminister Albert Füracker (CSU) machte sich vor Ort ein Bild von der kommenden Beamtenfachhochschule in Kronach.
Für Staatsminister Albert Füracker ist eines klar: Dass sich in Kronachs Infrastruktur zurzeit viel bewegt, liegt vor allem an der Region selbst. "Von nix kommt nix!", unterstrich er bei einer Stippvisite am Dienstagvormittag in der Kreisstadt, dass mit "ewigem Einsatz" der politischen Vertreter aus Stadt und Landkreis die jetzigen Entwicklungen erst ausgelöst worden seien.
"Ich teile die Freude in Kronach", versicherte der 52-jährige Füracker, nachdem er die Baustelle auf dem ehemaligen Hagebau-Gelände besucht hatte. Dort sollen 600 Studenten eine neue Bildungsstätte finden. Ursprünglich war diese Beamtenfachhochschule nur für 200 Personen ausgelegt.
Nach dem deutlichen Aufstocken der Pläne gelte es, zeitnah die Grundlagen für das Projekt anzupassen. Der Minister für Heimat und Finanzen erklärte: "Das hat zur Folge, dass wir hinsichtlich der Grundstückssituation überlegen müssen, wie wir diese gestalten können, damit die 600 Studenten in Kronach gut lernen und gut untergebracht werden können."
Menschen nicht vor Kopf stoßen
Gleichzeitig gelte es, die Behördenverlagerung sozialverträglich zu gestalten. Den Betroffenen an der jetzigen Schule in Herrsching solle nicht vor den Kopf gestoßen werden, indem sie und ihre Familien urplötzlich aus ihrem Lebensumfeld gerissen werden. "Wir versetzen Stellen nach Kronach und suchen Menschen, die diese Stellen besetzen", lautet Fürackers Rezept. Weiterhin sollten Synergieeffekte mit dem zweiten Kronacher Hochschulprojekt geprüft werden. So könne eine Behördenverlagerung positive wirtschaftliche Veränderungen für die Stadt auslösen und zugleich das Stadtbild verjüngen. Über Details der Umplanung lasse sich öffentlich noch nicht sprechen, aber die Beteiligten setzten alles daran, das Vorhaben zügig voranzubringen, "damit wir rasch in die Realisierung gehen können", versprach Füracker.
Die Zielsetzung in den Beschlüssen hierfür lautet fünf bis zehn Jahre. Und der Minister signalisierte, sich dabei eher an der niedrigeren Zahl orientieren zu wollen. "Es ist nicht mein Ziel, dass wir zehn Jahre brauchen. Wir wollen möglichst rasch nach Kronach kommen", betonte er. In den Verwaltungen liefen die Arbeiten dafür bereits auf Hochtouren. "Ich bin sehr optimistisch, dass es vorangeht." Dafür spricht auch die Bilanz der im Jahr 2015 begonnenen Behördenverlagerungen in Bayern. 70 Prozent dieser Verlagerungsprojekte sind bereits am Laufen. Interessant dabei: Jeder vierte Arbeitsplatz ist mit Menschen aus der jeweiligen Region besetzt worden.
Diese Maßnahmen sollten auch als Vorbild für die bayerische Wirtschaft dienen, für die Füracker ebenfalls eine Heimatstrategie fordert. Die Unternehmer in ländlichen Regionen seien erfolgreich, betonte er. Deshalb müsse dieser Standort in der Mitte Europas viel besser dargestellt werden. "In München glauben die Leute immer, man braucht die Vorwahl 089, um Geschäfte machen zu können. Und ich sage, die brauchen wir nicht", hob Füracker hevor.