Die Kronacher Bauern haben am Freitagnachmittag eine Protest-Sternfahrt mit 25 Traktoren durch die Stadt veranstaltet und dabei für massive Staus gesorgt.
                           
          
           
   
          Schrittgeschwindigkeit und Staus in alle Richtungen: Am Freitagnachmittag hat man erleben können, was geschieht, wenn rund 25 Traktoren statt auf ihren Feldern durch die Kreisstadt fahren. Der Grund: Die Kronacher Kreisgruppe des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) hatte zum Protest gegen die schlechten Rahmenbedingungen der Landwirte und die sinkenden Lebensmittelpreise aufgerufen. Zuerst mittels einer Kundgebung auf dem Schützenplatz, danach via spontaner Sternfahrt durchs Stadtgebiet. 
"Wir wollen die Bevölkerung nicht ärgern, sondern auf unsere Anliegen aufmerksam machen", sagte BBV-Kreisobmann Erwin Schwarz. "Hochwertige Lebensmittel werden bei uns zu Schleuderpreisen verkauft und gleichzeitig werden uns Bauern immer größere bürokratische Hürden auferlegt." 
 25 Landwirte haben sich mit ihren Familien beteiligt. Ihre zentrale, auf vielen Transparenten befestigte Frage: "Werden wir noch gebraucht?" Den Bauern - so Schwarz - brenne in Anbetracht der jüngsten politischen Ereignisse bezüglich der Milchpreisentwicklung die Sorge um ihre Zukunft auf den Nägeln. Dies - so der Burggruber - habe auch die große Teilnehmerzahl gezeigt. 
"Dass wir jetzt ein paar Euro Hilfen erhalten und dann wieder ruhig sein sollen - das kann es nicht sein", kritisierte Schwarz die Entscheidung von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU), die Milchbauern in Deutschland mit einer Soforthilfe von 100 Millionen Euro zu unterstützen. 
Besser sei es, die fehlenden Einnahmen durch geringere Produktionsmengen und dadurch steigende Preise über den Markt zu erwirtschaften. "Die Verantwortlichen müssen den Worten Taten folgen lassen und sollen merken, dass es uns Ernst ist", begründet Schwarz die Fahrt der Traktoren, die vom Schützenplatz startend über die Bamberger Straße, Südbrücke, Kulmbacher und Rodacher sowie Stöhrstraße nach Friesen und von dort über Gundelsdorf zurück in die Kreisstadt führte und vor allem auf den Staats- und Bundesstraßen im Freitagnachmittagsverkehr für größere Staus sorgte. 
"Es gab massive Behinderungen, aber keine Unfälle", bilanziert Jens Fischer von der Polizei 
Kronach, die die Bauern ab der Kulmbacher Straße zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer mit Blaulicht begleitete. Im Nachgang haben die Beamten Ermittlungen dahingehehend eingeleitet, ob die Demo vorher hätte angemeldet werden müssen.