B 173 bei Zeyern: eine Baustelle und kein Ende?
Autor: Andreas Schmitt
Zeyern, Dienstag, 04. Sept. 2018
Abgeordneter Hans Michelbach kritisiert den fast elfmonatigen Baustopp bei Zeyern heftig. Das Bauamt vertröstet auf einen Termin am 12. September.
Im Juli 2015 war es soweit: Der damalige Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erteilte in Berlin die Freigabe der Finanzmittel für den Bau der Ortsumfahrung der Bundesstraße 173 um Zeyern herum. Nach einem langwierigen Streit mit dem Fußballverein DJK/SV Zeyern-Roßlach, dessen Platz für die neue Straße weichen musste, und Verzögerungen beim Grunderwerb konnte es mit dem Bau der jahrelang diskutierten Straße losgehen. Dachte man.
Was ist seitdem geschehen? Über drei Jahre nach der Dobrindt'schen Entscheidung rollt kein Auto am Ort vorbei, zwängt sich noch immer der Schwer- und Fernverkehr durch Zeyern.
Der Start klappte gut
Dabei hatte der Bau der 2,7 Kilometer langen Umgehung eigentlich ganz gut begonnen: Ende Juni 2017 war das erste der beiden Brückenbauwerke, das sich über die Ortsverbindungsstrecke zwischen Zeyern und Roßlach erstreckt, fertig und die Autos konnten die Straße darunter wieder nutzen. Und auch die Rodachbrücke, das zweite Brückenbauwerk, steht seit 2017.
Danach galt es, den Boden für die Umgehung zu verfestigen. Dafür wurden unter anderem 6300 so genannte Rüttelstopfsäulen eingesetzt. Diese Maßnahme, so berichteten wir im Oktober 2017, wollte das Staatliche Bauamt Bamberg bis zum Jahresende abschließen. Wohl gemerkt: bis Jahresende 2017.
Im Herbst 2017 kam der Bau ins Stocken und der für Erdbaumaßnahmen zuständigen Firma wurde gekündigt. "Es gibt einen Dissens, der geklärt werden muss", sagte Jens Laußmann, Leiter der Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamts Bamberg, damals.
"Es soll aber so schnell wie möglich weitergehen", ergänzte Laußmann, der noch Anfang 2018 am Zeitplan festhielt, die Baustelle im Sommer 2019 abzuschließen. Ein Termin, der aus heutiger Perspektive wohl nicht mehr zu halten sein wird. Denn die Rüttelstopfsäulen sind auch elf Monate später noch immer das große Thema. Die letzten Arbeiter waren im November 2017 bei Zeyern am Werk.
"Bauvertragliche Differenzen", begründete das Bauamt. Seiner Meinung nach hat sich die beauftragte Firma bei den Rüttelstopfsäulen nicht an die in der Ausschreibung gemachten Vorgaben gehalten. Und ohne die Säulen geht es nicht: Sie sind eine Art Fundament zur Bodenverbesserung und damit Grundlage für sämtliche Folgearbeiten.