Ausbau der B 173/303: Die Geduld ist aufgebraucht
Autor: Marco Meißner
Kronach, Freitag, 04. Sept. 2020
Die SPD-Fraktion im Kronacher Stadtrat liefert ein neues Konzept, das dem weiteren Ausbau der Bundesstraße 173/303 durch Kronach frischen Wind in die Segel blasen soll. Die Stadtverwaltung ist im Hintergrund bereits am Thema dran.
Die Schulbusse stauen sich zur Mittagszeit von der Kreuzung Rodacher Straße zum Schulzentrum hinauf. Ein Linksabbieger versucht verzweifelt, von der Stöhrstraße in die Bundesstraße 173 einzubiegen. Und im Berufsverkehr schleppt sich eine Fahrzeugschlange träge über die Kreuzung neben der Hochschul-Baustelle. Die B 173/303 ist Kronachs wichtigste Verkehrsader, die Bildung, Fernverkehr und Einkaufsmöglichkeiten vernetzt. Diesem Anspruch wird sie aktuell aber nur noch in Teilen gerecht.
Im Hintergrund laufen bereits Gespräche der Stadt mit dem Staatlichen Bauamt über den weiteren Ausbau, der im westlichen Bereich (Kreisel bis Shell-Tankstelle) bereits realisiert wurde. Die Stadtratsfraktion der SPD will das Thema für die verbliebene Strecke jedoch zügiger vorantreiben und stellt konkrete Vorschläge für die wichtigen Knotenpunkte vor. Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) sieht die Arbeit des Ratsgremiums und der Stadtverwaltung durch diesen Vorstoß bestärkt.
"Die SPD-Stadtratsfraktion Kronach fordert, den seit Jahren überfälligen, qualifizierten Ausbau der B 173/B 303 zwischen der Südbrücke und Ruppen zeitnah durchzuführen." Auf der Strecke komme es gerade zu Stoßzeiten zu stockendem Verkehr und Rückstaus, besonders auch in den Einmündungsstraßen der Stadt, wie der Kulmbacher und Rodacher Straße/Innerer Ring sowie Stöhrstraße und Industriestraße, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion. Für die Unternehmen, Geschäfte und Anlieger in diesen Bereichen sei das ein unhaltbarer Zustand.
"Angesichts des Baus der Finanzfachhochschule auf dem Karst-Gelände muss der Ausbau der B 173/B 303 vorher durchgeführt werden", fordert Fraktionsvorsitzender Ralf Völkl. Außerdem macht die SPD darauf aufmerksam, dass mit dem Abbruch der Stockhardtsbrücke und dem qualifizierten Ausbau der Bundesstraße auf der bestehenden Strecke nach ihrer Meinung alle Verkehrsprobleme in diesem Bereich gelöst werden könnten.
Seit 2007 mache man auf diese Chance aufmerksam, ohne dass sich etwas getan habe. "Wir sind sehr enttäuscht, dass das Straßenbauamt diesen für die Stadt dringend notwendigen Ausbau vor sich herschiebt und selbst bei den Planungen keinerlei Fortschritte zu erkennen sind", so die SPD-Stadträte.
Diskussion wieder ankurbeln
"Die SPD sieht den Vorschlag als gute Grundlage, im Stadtrat und zusammen mit dem Straßenbauamt zu einem realistischen und schnell umsetzbaren Ausbauplan zu kommen", hofft Völkl, gute und konstruktive Gespräche angestoßen zu haben, aber auch schnell greifbare Ergebnisse zu erzielen.
Bei Angela Hofmann trifft er damit jedenfalls auf offene Ohren. Der Vorstoß der SPD decke sich mit den Initiativen der Stadt Kronach, stellt die Bürgermeisterin fest. Für den Knotenpunkt an der westlichen Industriestraßen-Kreuzung sei beispielsweise bereits ein Planungsbüro beauftragt worden. Im Sommer seien zudem Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt als Planungsbehörde geführt worden. Hofmann hofft, dem Stadtrat noch im Herbst Neuigkeiten zum Ausbau der Strecke mitteilen zu können.
"Eine ganz hohe Priorität liegt auf der Kreuzung Industriestraße", stellt sie fest und schlägt damit in die gleiche Kerbe wie die SPD. Ebenso knifflig wie wichtig sei zudem eine Verbesserung im Bereich der Kreuzung Rodacher Starße/Innerer Ring. "Auch dazu haben wir erst kürzlich zwei Gespräche mit dem Bauamt geführt."