Druckartikel: Aus Nurn kommt was ganz Großes

Aus Nurn kommt was ganz Großes


Autor: Susanne Deuerling

Nurn, Freitag, 28. Februar 2014

Die "Kneipenstürmer" haben eine Riesenüberraschung für den Steinwiesener Faschingszug vorbereitet.
Eine ruhige Hand braucht Markus Merkl beim Umranden der filigranen Motive. Foto: Susanne Deuerling


Aus einem kleinen Garagenfenster dringt Licht. Drinnen ist fast kein Platz, denn ein großes Etwas aus Holz, mit Stoff überspannt und komischen Gemälden und Ornamenten verziert, nimmt den ganzen Platz vom Boden bis zur Decke ein. In den kleinen Zwischenräumen kriechen die Nurner Kneipenstürmer herum, malen mit dünnen Stiften und verzieren mit goldener Farbe die Außenwände dieses "Etwas".

Nur die Musik aus dem Radio ist zu hören und manchmal ein leises "Au", das durch die bespannten Wände der garagengroßen Konstruktion dringt. "Hat sich mal wieder der Roland den Finger angetackert", lacht Carmen Förtsch, die zusammen mit Tochter Luisa mühsam die Umrisse auf der Außenwand mit einem Edding-Stift nachzieht.

Es wäre nicht das erste Mal und sorgte schon öfter für Lachsalven.

Doch da außer diesen kleinen Pannen keine weiteren "Unfälle" auf der "Baustelle Fasching" zu verzeichnen waren, lachen auch heute alle darüber.

Eine Überraschung soll es sein

"Aus Nurn kommt was Großes, was Gigantisches auf die Besucher des Faschingsumzugs am Faschingssonntag in Steinwiesen zu", versichert Roland Klinger, der für die Planung und Konstruktion zuständig ist. Doch was genau dies sein wird, das will keiner der Kneipenstürmer im Voraus verraten.

Am Ende wird es auf einen Wagen montiert und misst vom Boden aus ganze vier Meter Höhe bei einer Breite von zwei Metern. Gezogen wird der große Wagen von einem Traktor und alle hoffen, dass er auch durch die Engstellen der Faschingsumzugroute passt.

250 Stunden Arbeit stecken in dem Aufbau, 15 Meter Baumwollstoff wurden über die Holzkonstruktion gezogen und mit zwei Litern Farbe bemalt. Otto Weiß hat zwölf Schablonen angefertigt, die für die Außenseiten gebraucht wurden. "Es war eine mühselige Arbeit, mit den Schablonen die Konturen auf die Außenhaut zu bringen", denkt der Nurner zurück.

Begonnen haben die 14 Akteure um Roland Klinger im Januar. Das Holzgerüst wurde aus 100 laufenden Metern Holzlatten gefertigt und in einer anderen Garage gebaut. Und dann kam der erste Rückschlag für die fleißigen Männer und Frauen. "Als das Holzgerüst fertig war, passte es nicht durch das Garagentor, wir mussten unser Gerüst absägen", erzählt Roland Klinger.

Nun also stand es endlich in der Garage von Otto Weiß und man musste mit den engen Platzverhältnissen auskommen, ob man wollte oder nicht. "Fasching müsste im Sommer sein, da hätten wir überall Platz gefunden", grantelt Carmen Förtsch manchmal vor sich hin, wenn sie wieder mal mit dem Kopf angestoßen ist.

Immer aktuell

Doch wie kommt man auf die Idee, so einen riesigen Faschingswagen zu bauen?. "Naja, mitmachen wollten wir ja wie jedes Jahr beim Umzug. Und die Themen ergeben sich halt so aus der Berichterstattung im Rundfunk und Fernsehen, man muss nur Augen und Ohren offen halten", lacht Roland Klinger, der Chef an Bord.

Es soll nicht zu viel verraten werden, sonst ist die Überraschung weg - aber nicht nur der Riesenaufbau, sondern auch die kostümierten Nurner Kneipenstürmer werden einen Riesenwirbel veranstalten. "Wir sind immer aktuell und up to date, auch was unser Thema betrifft", schließt Otto Weiß und begutachtet noch einmal seine Schablonen, ob sie vielleicht noch zu was anderem zu gebrauchen sind.

Am heutigen Faschingssamstag ist Kriegertanz in der Kulturhalle angesagt. Für die Musik sorgen die "Ghostriders". Eine Überraschung bieten wie alle Jahre die "Mottobars". Einlass ist um 18.30 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

Der Gaudiwurm schlängelt sich am Faschingssonntag durch Steinwiesen. Er beginnt um 13.30 Uhr und findet zum 23. Mal statt. Anschließend ist in der Kulturhalle Faschingstreiben mit anschließender Proklamation. Ab 12.45 Uhr finden wieder Platzkonzerte der beteiligten Musikkapellen statt.

Parkmöglichkeiten befinden sich bei der Ortseinfahrt von Kronach kommend am Aparthotel, Erlebnisbad und Tennisheim, im Leitschtal, Richtung Neufang und beim Nahkauf-Markt. Im nördlichen Bereich, von Nordhalben kommend, gibt es Möglichkeiten bei der Spedition Schmittdorsch, an der Angermühle und in der Dr.-Josef-Müller-Straße.

Von 12.30 bis 15 Uhr sind die folgenden Straßen gesperrt, denn der Start des Spektakels erfolgt im Bereich des Festplatzes und der angrenzenden Lagerhausstraße; er geht weiter über die Bahnhofs-, Anker und Silberbergstraße. Ferner wird die Staatsstraße 2207 zwischen Feuerwehrhaus und Grünen Baum vorübergehend nicht befahrbar sein.