Druckartikel: Auf dem Weg zum Kronacher Technologiepark

Auf dem Weg zum Kronacher Technologiepark


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Donnerstag, 19. November 2020

Die Stadtentwicklungs-GmbH will dem früheren Loewe-Areal zu einer erfolgreichen Zukunft verhelfen. Inzwischen haben sich 20 Unternehmen eingemietet.
Johannes Meitner ist seit 1. August Geschäftsführer der Kronacher Stadtentwicklungs GmbH. Es liegen viele Aufgaben und Verantwortung in seinen Händen, um das ehemalige Loewe Areal weiter zu entwickeln und mit Leben zu erfüllen.K.- H. Hofmann


Die Stadt Kronach hat im Jahr 2014 über die Kronacher Stadtentwicklungs- GmbH das damalige Loewe-Areal, welches rund zehn Hektar an Fläche umfasst, gekauft. Ziel war es seinerzeit, eine geordnete städtebauliche Entwicklung auf dem Gelände mit seinen vielen Gebäuden abzusichern, wie Bürgermeisterin Angela Hofmann in einem Gespräch in Erinnerung ruft.

Vor circa einem Jahr stellte die damalige Firma Loewe den Geschäftsbetrieb ein und wurde abgewickelt. Die Verwaltung des Betriebsgeländes ging quasi von einen Tag auf den anderen auf die Stadtentwicklungs-GmbH über. In einem Kraftakt wurde vom geschäftsleitenden Beamten Stefan Wicklein und Kämmerer Wolfgang Günther die Übergangsphase erfolgreich abgewickelt. Mit Wechsel der Geschäftsführung auf Johannes Meitner zum 1. August 2020 kam der Geschäftsbetrieb heuer in die Konsolidierungsphase.

"Als Bürgermeisterin und ehemalige Entwicklungsingenieurin bei Loewe bin ich froh, dass der Geschäftsbetrieb mit der ,neuen Loewe' im Januar weiter ging", betont Angela Hofmann. "Es ist erfreulich, dass die hervorragenden TV- Geräte von Loewe weiter am Markt sind. Der Name Loewe ist mit Kronach fest verbunden, weil der Standort Kronach einen hohen Markt- und Markenwert für das Unternehmen garantiert. Das Produktportfolio kann sich sehen lassen und ist zukunftsweisend. Circa hundert Arbeitsplätze sprechen für sich. Deswegen ist mir eine langfristige Zusammenarbeit mit Loewe Technology sehr wichtig!", betont die Rathauschefin. Und sie ist sich sicher: "Die Stadtentwicklungs-GmbH wird das Gelände weiter entwickeln hin zu einem Technologiepark mit Forschung, Entwicklung und Fertigung. Dies schließt ebenso Bildungsangebote mit ein. Zwanzig verschiedene Mieter und weitere Mietanfragen bestätigen uns, und ich bin mir sicher, dass wir a) die Wertschöpfung vor Ort, b) den wirtschaftlichen Betrieb und c) den Zweck, nämlich die Stadt weiter zu entwickeln, erfüllen können."

Dazu wird vor allem Geschäftsführer Johannes Meitner gefragt und gefordert sein. Der 36-jährige gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebswirt zeigte schon in den ersten 100 Tagen großes Engagement. Er hat momentan vier Mitarbeiter in seinem Team. Er berichtet, was schon erreicht und eingeleitet wurde und was weiter geplant ist. "Wir haben umfangreiche Leitungstrennungen durchgeführt, damit unsere Mieter den Strom direkt beziehen können. Hierfür musste eine neue Trafostation erstellt und viele Leitungen neu verlegt werden." Zudem, so der Geschäftsführer, werde die Sicherheitstechnik weiter modernisiert. Man habe ein internes Controlling eingeführt und die Vereinfachung diverser interner Prozesse etabliert und angepasst. Weiterhin würden laufend verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen am Gelände durchgeführt.

250 Menschen sind beschäftigt

Meitner betont, dass im Augenblick etwa 250 Beschäftigte in verschiedenen Branchen und Betrieben in den Gebäuden auf dem Areal ihr Brot verdienen. Ihnen stehe auch eine Mensa/Kantine mit Snack-Schalter zur Verfügung. Diese sei auch für andere Betriebsangehörige außerhalb des Stadtentwicklungsgeländes zugänglich und wird auch gerne genutzt. "Aktuell befinden wir uns in einer Konsolidierungsphase, in der wir folgende Maßnahmen ergreifen wollen. Zur Konsolidierung werfen wir den Blick insbesondere auf die Nebenkosten, aber auch auf das Marketing zur Vermietung weiterer Flächen sowie auf weitere langfristige Mietverträge und zusätzliche Investitionen." In seinem Ausblick nennt Johannes Meitner an erster Stelle die Weiterentwicklung zum Technologiepark. Dazu zählen die gezielte Kontaktaufnahme mit öffentlichen und privaten Bildungsträgern, Forschungseinrichtungen und Instituten wie auch die Zurverfügungstellung von Labor- und Testflächen.

Weitere Schwerpunkte werden die Zusammenarbeit mit weiteren staatlichen Einrichtungen/Ministerien und die Ansiedlung von Gewerbebetrieben mit Forschung/Entwicklung/Produktion sein.

"Die Stadt Kronach setzt sich sehr für den Erhalt und den Ausbau aller Arbeitsplätze und der Wertschöpfung auf dem Gelände der Kronacher Stadtentwicklungs GmbH ein", betont der Geschäftsführer.