Druckartikel: Auch Politiker haben kurze Beine

Auch Politiker haben kurze Beine


Autor: Gerd Fleischmann

Stockheim, Montag, 07. April 2014

Die Stockheimer Gruppe St. Wolfgang begeisterte mit einem Schwank von Erich Koch. Zu den sechs Aufführungen kommen über 800 Besucher
Sorgten für Stimmung im Pfarrheim: Roland Richter, Ilka Feuerpfeil und Elfriede Stey (von links).  Foto: Gerd Fleischmann


Einen Angriff auf die Lachmuskeln hat die Stockheimer Theatergruppe St. Wolfgang erfolgreich gestartet. Auch im sechzehnten Jahr ihres Bestehens haben die Laienspieler offenbar nichts von ihrer Popularität eingebüßt. Die sechs Vorstellungen - drei fanden bereits statt - sind mit über 800 Zuschauern im Katholischen Pfarrheim restlos ausverkauft. Auch heuer braucht niemand sein Kommen zu bereuen, denn die Theatergruppe präsentiert mit dem hintergründigen Schwank "Politiker haben kurze Beine" von Erich Koch eine kurzweilige, aktionsreiche Unterhaltung, die Begeisterungstürme auslöste.

Spende für die Pfarrkirche

Das Mundart-Theater hat also nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Und immer wieder sind die Auftritte ausverkauft. Dies ist eine Bestätigung für die heimischen Laienspieler, die sich seit Monaten mit viel Fleiß und Engagement auf ihren zweistündigen Bühneneinsatz vorbereiteten.

Aber auch die Verantwortlichen der katholischen Kirchenstiftung können sich freuen, denn die Hälfte des Reinerlöses ist für die Pfarrkirche St. Wolfgang bestimmt. Dafür sind Pfarrer Hans-Michael Dinkel, Kirchenpflegerin Elvira Ludwig und Gemeindereferent Matthias Beck den örtlichen Laienspielern dankbar. Die Theaterfreunde aus nah und fern wurden also nicht enttäuscht, denn die Stockheimer inszenierten einen vergnüglichen Abend. So ernteten die Aktiven für ihren temperamentvollen Auftritt höchstes Lob. Der Dreiakter bot gepfefferte Dialoge; gab aber auch genügend Raum für Nachdenkliches.

Zum Inhalt: Bürgermeister Oskart Kümmerling soll überraschend Staatssekretär bei Minister von und zu Unterberg werden. Der schickt aber zuerst seinen persönlichen Referenten Gundolf Glühwein, um zu prüfen, ob bei Oskar Kümmerling und seiner Frau Maria familiär alles in Ordnung ist. Eine weitere Panne kann sich der Minister nicht leisten. Ausgerechnet auf der Heimfahrt von einer Ratssitzung hat Oskar Kümmerling eine junge Frau angefahren. Seine Karriere scheint nun in Gefahr zu sein. Als Gundolf Glühwein ankommt, trifft er Maria und den Knecht Bruno in einer zweideutigen Situation an. Adele, die rustikale Oma, wird zur Haushälterin befördert, und Opa Theo wird zum Butler ernannt. Paul, Marias Sohn, muss als Amme auftreten, die mit Oskar verheiratet ist. Alles scheint gut zu gehen, bis Pia, Marias Mutter, überraschend zu Besuch kommt. Und das Chaos nimmt seinen Lauf. Allerdings mit einem überraschenden politischen Ausgang.

Außerordentlich überzeugend agierten in ihren Rollen Alexander Ludwig, Andreas Ludwig, Roland Richter, Regina Schuberth, Roy Fischer, Michael Hohenadel, Elfriede Stey, Ilka Feuerpfeil und Elke Neder. Zuständig für die Masken waren Anja Hohenadel und Sandra Brauer. Viel Anerkennung gab es aber auch für Michael Hohenadel mit seinem Team für das ansprechende Bühnenbild. Hinter den Kulissen waren unter anderem Sandra Brauer (Souffleuse) und Sven Zimmermann (Technik) tätig. Die filmische Dokumentation übernahm erneut Hubert Busse. Für die Bewirtung war der Katholische Frauenbund zuständig. Schließlich stellte Roy Fischer die Schauspieler in Versform vor, was beim Publikum gut ankam.