Auch Musiker haben Sehnsucht nach Sonne
Autor: Simone Büttner
Steinbach am Wald, Montag, 08. April 2013
Ein unterhaltsames Programm hatte der Dirigent des Musikvereins Steinbach am Wald, Jens Vetter, für das Frühlingskonzert im vollbesetzten Heinrichsaal zusammengestellt.
Trotz des tristen neblig kalten Wetters vor den Fensterscheiben gelang es den Verantwortlichen, mit buntem Blumenschmuck, farbigen Akzenten und warmem Licht, den Frühling in Steinbach willkommen zu heißen und das war eine Wohltat für das Publikum. Mit einer "Norwegian Ouvertüre" begrüßte der Musikverein die Gäste und begann die musikalische Reise im hohen Norden. Die Moderatoren Silke Fehn und Manuela Seifert erzählten viel Hintergrundwissen zu den Musikstücken.
Reise in die Vergangenheit
Die Reise mit der Musik führte das Publikum dann in die Vergangenheit zurück nach England, als der Singkreis Steinbach am Wald in seinen türkis-schwarzen Farben unter der Leitung von Ramona Trebes das bekannte Beatles-Lied "Let it be" eindrucksvoll vertonte.
Mit der weiten Reise in den Dschungel zum Löwen Simba stand ein erstes großes Highlight für
Mit dem Musikernachwuchs im Jugendblasorchester des Musikvereins unter der Leitung ihres "Lehrers" Ewald Fehn stellten die Musikschüler ihr Können unter Beweis. Neu waren in diesem Jahr dabei Lena Fischer und Lisa Wiegand an der Klarinette und Jannik Wiegand mit der Tuba. Die Schnupfen- und Erkältungszeit vergesssen lassen war der musikalische Wunsch beim Stück "Endlich Frühling", was die nun fast sechsmonatige Winterzeit am Rennsteig mit der Sehnsucht nach Sonne und Wärme klangvoll unterstrichen hat.
Freche Töne
Vor der Pause spielten das Solotenorhorn von Michael Schneider und die Piccoloflöte von Ramona Trebes frech ihre Töne beim Stück "Grandfathers Clock", wobei die Töne von links nach rechts flogen und dazwischen die Melodien vom gesamten Verein und allen Instrumenten untermalt wurden. Der Singkreis Steinbach zog das Publikum mit einem Medley aus Liedern der Popgruppe "Pur" in seinen Bann und man sah die Zuhörer bei den bekannten Stücken im Takt der Musik hin und herwiegen.
Dass der Musikverein Steinbach am Wald mehr als ein "einfaches" Blechblasorchester ist, zeigte sich bei "Simon&Garfunkel Greatest Hits". Die Flöten und Klarinetten erklangen vordergründig bei "Scarborough Fair" und wurden umrahmt von beeindruckenden Trompetenklängen und Saxofoneinlagen. Dann leiteten die Hörner und die Schlaginstrumente klangvoll über zu "Mr. Robinson" bevor es wieder ruhiger wurde und die Querflöten mit den Trompeten zum "Sound of Silence" gelangten. Als Schlusspunkt des Arrangements trumpften wieder das Schlagzeug und die Pauken auf bei "Cecilia".
Noch einmal wurde es "Ernst" für den Nachwuchs. So konnte Moderatorin Silke Fehn aus eigenen Erfahrungen berichten, denn jeder Musiker lernt einmal seine "Erste Polka" in seiner Laufbahn, was auch beim Jugendblasorchester in Steinbach am Wald nicht fehlen durfte. Stolz schwang Ewald Fehn den Taktstock mit seinem Nachwuchs und überzeugte die Gäste, dass Polka nicht gleich Polka sein muss. Ein perfektes Zusammenspiel aller Instrumente unter der Leitung von Dirigent Jens Vetter war dann bei "Moments for Morricone" zu hören, als mit dem "Lied vom Tod" die Filmszenen aus dem Wilden Westen musikalisch auferstanden. "Thank you for the music" war ein Dankeswort von Moderatorin Manuela Seifert an den Singkreis Steinbach für die Unterstützung und Begleitung an diesem Abend.
Alle Facetten der Musik
Am Ende des Konzerts stellte der Musikverein Steinbach am Wald mit "One moment in time" eindrucksvoll unter Beweis, dass alle Facetten der Orchestermusik an diesem Abend zu hören waren, von konzertant bis böhmisch.
Dirigent Jens Vetter lobte seine Musiker, die an diesem Abend über sich hinaus gewachsen seien.
Beim großen Finale mit dem "Nessaja"-Lied aus dem Tabaluga-Musical von Peter Maffay wollten sich alle Mitwirkenden von einem begeisterten Publikum verabschieden, was nicht nur mit Standing Ovations gedankt wurde, sondern wo auch die Zugabe-Rufe immer lauter wurden. Deshalb erklangen noch drei weitere Stücke.
Verdiente Mitglieder des Singkreises wurden für 25-jährige Treue geehrt. Leiterin Ramona Trebes hatte für Sandra Jäkel und Daniela Löffler neben Blumensträußen auch Urkunden dabei. Beide Sängerinnen sind seit ihrer Erstkommunion beim Singkreis.
Der Vorsitzende des Musikvereins, Ewald Fehn, überreichte das Musikerleistungsabzeichen D2 in Silber an die zwölfjährige Rebecca Wich. Außerdem erhielten die Jungmusiker Lisa (neun Jahre) und Jannik Wiegand sowie Michael Büttner (beide zwölf Jahre) die "grüne" Nadel des NBMB.