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Asphalt-Werk bekommt Überdachung


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Freitag, 13. November 2015

Nach längerer Diskussion wurde der Antrag einstimmig gebilligt. Auch die Firma Heinz Weber kann erweitern.
Hier am Asphalt-Mischwerk an der KC 25 bei Birkach wird eine 13 Meter hohe, 22 Meter breite und 50 Meter lange Überdachung für Asphaltgranulat entstehen. Foto: K.- H. Hofmann


Dem Bau-, Stadt entwicklungs- und Wirtschaftsausschuss des Stadtrates Kronach lag am Donnerstag eine Anzahl von Bauanträgen vor. Zwei Erweiterungen bestehender Betriebe waren erfreulicherweise auch dabei. Das Asphaltmischwerk bei Birkach an der KC 25 zwischen Gundelsdorf und Friesen soll eine Lagerhalle für Asphaltgranulat erhalten.


"Einfluss aufs Landschaftsbild"

Dabei geht die Stadt davon aus, dass es sich bei dem großen Bauprojekt (50 Meter lang, 22 Meter breit und 13 Meter hoch) nicht um eine geschlossene Halle, sondern lediglich um eine Überdachung der Halde handelt, informierte Stadtplaner Daniel Gerber. Trotzdem werden aber - seiner Meinung nach - die Dimensionen der Überdachung weiteren Einfluss auf das Landschaftsbild zwischen Glosberg und Friesen haben, der ohnehin durch das bestehende Mischwerk schon vorhanden ist.
Andererseits habe das Bauwerk auch positive Auswirkungen auf den Klimaschutz und falle aufgrund der Wiederverwendung von Altmaterial ins Gesetz zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen. Karl H. Fick (SPD) regte an, die Baumreihen entlang des Werkes zu erhalten, möglicherweise noch zu erweitern. Angela Degen-Madaus (FL) ging sogar so weit, dies zur Auflage zu machen. Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) ließ diese Anregung mit in den Beschluss aufnehmen. Das gemeindliche "Einvernehmen wurde einstimmig erteilt.
Unproblematisch wurde der Bauantrag auf Neubau von einer Produktions- und Montagehalle der Firma Heinz Weber in der Industriestraße gesehen. Das Gebäude wird auf dem Firmengelände in einer Größe von 67,10 Meter Länge, 40,42 Meter Breite und 13,70 Meter Höhe entstehen. Der Bürgermeister zeigte sich dankbar, dass das bodenständige Familienunternehmen Weber weiter in Kronach investiere und damit Arbeitsplätze sichere und sogar neue schaffe.
Dem Antrag auf Teilabbruch und eine Nutzungsänderung des bestehenden Gebäudes der Firma Schiffauer in der Industriestraße wurde ohne jegliche Debatte das gemeindliche Einvernehmen erteilt.


Was ist mit dem Kreisel?

Tino Vetter (FW) wollte den Sachstand des Kreisels an der Südbrücke wissen. Der Bürgermeister meinte, in zwei Wochen sollte dieser fertig und befahrbar sein. Dabei verriet er auch, dass man sich im Stadtrat mit der Verschönerung durch eine Skulptur oder Figur in der Kreiselmitte befasse. Angela Degen- Madaus ärgerte sich über den Anblick der "Beierschoder- Scheußlichkeit", wie sie den hohen Turm an der Südbrücke nannte. "Das ist wirklich schlimm", bestätigte Beiergrößlein, "aber hier sind uns die Hände gebunden, weil es Privatbesitz ist". Eine Anregung von Hans-Georg Simon, den Turm auf Stadtkosten zumindest etwas zu verschönern, fügte das Stadtoberhaupt wohl eher scherzhaft hinzu, wir können ja einen Hundertwasserdruck anbringen lassen. Dies forderte Winfried Lebok zu der Äußerung heraus, den Turm nicht auch noch wichtig zu machen: "Entweder er kommt weg oder es geschieht gar nichts." Auf Nachfrage von Tino Vetter nannte der Bürgermeister den möglichen Baubeginn des "Schwarzen Stegs" spätestens Frühjahr 2016.


Weitere Splitter aus dem Kronacher Bauausschuss

Einfamilienhäuser Für einigen Diskussionsstoff sorgte ein beantragter Neubau eines Einfamilienhauses mit Pkw-Doppelgarage, Carport und Geräteraum in Wüstbuch. Das Bauvorhaben befindet sich im Außenbereich. Trotz Bedenken des Stadtplaners auf eine weitere Zersiedelung des Stadtteils Wüstbuch hatte der Ausschuss schon dem Vorbescheid in seiner Sitzung am 3. Juli 2014 zugestimmt und damit eine Genehmigung des Vorhabens signalisiert. Mit der vorgelegten Planung habe man den Abstand zur Straße von 22 Meter auf nunmehr 34 Meter vergrößert, informierte Gerber, wodurch die zersiedelte Wirkung weiter verstärkt werde. Planer Horst Hanna vom BauConcept Hanna erörterte nähere Einzelheiten.
Letztlich wurde dem Vorhaben das gemeindliche Einvernehmen, ebenfalls einstimmig, allerdings unter Auflagen, erteilt. Auch in der Nikolaus-Schmidt-Straße am Kreuzberg wurde ein Antrag auf Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage gebilligt, obwohl auch dieses von den Festsetzungen des Bebauungsplanes in mehreren Punkten abweicht.

Ausnahmen Zu den Diskussionsbeiträgen meinte der Bürgermeister zusammenfassend: "Wir werden es immer mit Ausnahmen gegenüber bestehenden Flächen- und Bebauungsplänen zu tun haben. Die Drei-Flüsse-Stadt hat eben beengte Baugebiete, entweder haben wir es mit Hochwasserschutzgebiet zu tun oder wir müssen Bauvorhaben im Außenbereich genehmigen. Priorität muss haben, dass wir jungen Familien die Möglichkeit geben, im Stadtgebiet ein Eigenheim errichten zu können." Dies gelte ebenso für Industrie- und Handelsgebäude. Jüngstes Beispiel wohin es führen könne, wenn man nicht die nötige Fläche habe, zeige die Firma Rauh, die mit ihrem Logistikbetrieb ins Coburger Land abziehen wird.

Gewerbegebiet Winfried Lebok (CSU) regte an, über ein Gewerbegebiet südlich von Neuses nachzudenken. Entlang der Bahnlinie und der vierspurigen B 173 gebe es viele Hektar Fläche, die man als Industriegebiet ausweisen könnte, ideal an Verkehrsanbindung gelegen. Er könne sich sogar in diesem Bereich die Ansiedlung eines Autohofes vorstellen.

Appell Das Stadtoberhaupt ergänzte: "Die Verkehrswege sind nun mal wichtige Lebensadern für uns." Er bitte alle, an einen Strang zu ziehen, damit endlich die unendliche Geschichte der B 173 mit vierspurigem Ausbau vorangetrieben werde könne. Seit 30 Jahren müsse man sich das unrühmliche Hin und Her um diesen Ausbau ertragen und "dieser Anschluss ist so dringend nötig", hob Beiergrößlein, geradezu leidenschaftlich, auch mit Blick auf die staatstragende Partei in Bayern, hervor.