Bürgermeisterwahl in Steinbach am Wald: SPD-Kandidat will Anreize für die Familien setzen
Autor: Veronika Schadeck
Buchbach, Dienstag, 28. Februar 2017
Peter Grüdl tritt für die SPD bei der Bürgermeisterwahl in Steinbach am Wald an. Am 12. März wird gewählt.
Musik kann Menschen verbinden und begeistern. Diese Begeisterung will der SPD-Bürgermeisterkandidat der Gemeinde Steinbach am Wald, Peter Grüdl, ins Rathaus mitnehmen, sollte er am 12. März den Chefsessel erobern. Unter dem Motto "Zielorientiert in eine sichere Zukunft" wirbt er um das Vertrauen der Steinbacher Bürger. Sein Wahlprogramm beinhaltet die Schwerpunkte Generationenförderung, Freizeit und Tourismus, Finanzen, Wirtschaft und Bildung.
Der 45-jährige Maschinenbau-Ingenieur ist im Job erfolgreich. Derzeit befasst er sich an der Hochschule Coburg, Fakultät Maschinenbau, mit Strömungstechnik und Fluidmechanik. Ein bisschen stolz ist er, dass ihm vor wenigen Monaten die über 300 Mitarbeiter der Hochschule Coburg erneut das Vertrauen schenkten und ihn einstimmig in seiner Funktion als Personalratsvorsitzenden bestätigten. Der Buchbacher hat einiges erreicht. Auf dem zweiten Bildungsweg holte er sein Fachabitur nach und nahm ein Maschinenbaustudium in Angriff. Seit dem Jahr 1997 verdient er seinen Lebensunterhalt als Laboringenieur an der Hochschule Coburg.
Jetzt ist Grüdl fest entschlossen, sich zu verändern. "Ich bin ein verrückter Kerl, ich will nun etwas Neues in meiner Heimatgemeinde erreichen und umsetzen!" Im Klartext: Er will Bürgermeister der Gemeinde Steinbach am Wald werden. Schon Monate vor der Landratswahl machte der Buchbacher keinen Hehl daraus, dass er diese Funktion anstrebt. Und er ist überzeugt, dass er das Zeug dazu hat.
Schon lange vor seinem Wahlkampf machte Grüdl bei verschiedenen Veranstaltungen auf sich aufmerksam. Als Musikant versuchte er stets, den Menschen Freude zu bereiten und diese zu begeistern.
Auf Menschen zugehen
Seit Wochen aber ist Grüdl in der Gemeinde omnipräsent. In den letzten Tagen ging er von Haustür zu Haustür. Da habe er mit den Bürgern andere Erfahrungen als bei den Veranstaltungen gemacht. Durch persönliche Gespräche habe er erfahren, wo den Menschen der Schuh drückt. Als Gemeindeoberhaupt will der zweifache Familienvater die Bürger ernst nehmen, sie in das Geschehen mit einbinden. Er will auch soweit als möglich seine Kommunalpolitik transparent gestalten - auch wenn es um unpopuläre Themen geht. Spricht man ihn auf Aufgaben eines Gemeindeoberhauptes an, so meint er: Als Bürgermeister müsse man die Finanzen fest im Blick haben. Als Geschäftsführer der Blaskapelle Buchbach sei es stets sein Anliegen, Ausgaben zu reduzieren, Einnahmen zu generieren und Investitionen sinnvoll zu tätigen. Sein Grundsatz als möglicher Bürgermeister werde lauten: "Man soll mit dem Geld anderer so umgehen, als wäre es das eigene!"
Grüdl weiß um die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde. Er spricht von 1,6 Millionen Euro, die an den Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe bezahlt werden müssen. Das Freizeit- und Tourismuszentrum wird teurer als geplant. Ihm ist bewusst, dass der finanzielle Spielraum des neuen Bürgermeisters in den nächsten Jahren eingeschränkt sein wird.
Trotzdem ist er überzeugt, dass er einiges in Steinbach bewegen kann. Beispielsweise stellt er sich einen "Streetworker" für die Rennsteig-Region vor. Bezüglich der Förderung und Ansiedlung junger Familien spricht er vom Erwerb von Baugrundstücken durch die Gemeinde. Leer stehende Häuser sollten für junge Generationen zu attraktiven Konditionen angeboten werden. Bauvorhaben könnten durch die Gemeinde entsprechend gefördert werden. Weiterhin will er für eine weiterführende Schule im Norden kämpfen.
Deutlich bringt der SPD-Bürgermeisterkandidat zum Ausdruck, dass es im Bereich Tourismus nicht genüge, ein rund 5,5 Millionen Euro teures Freizeit- und Tourismuszentrum zu bauen. Die Rennsteig-Region müsse diesbezüglich intensiver zusammenarbeiten, sie müsse sich besser vernetzen. Deshalb will er einen Tourismus-Stammtisch ins Leben rufen. "Es gibt viel zu tun", meint Grüdl. Der neue Bürgermeister dürfe sich auf keinen Fall auf den Lorbeeren von Klaus Löffler ausruhen. "Es ist wie im privaten Leben, man muss sich permanent weiterentwickeln."
Grüdl ist überzeugt, dass er der richtige Mann im Rathaus wäre. Und er zieht Parallelen zu seinem Hobby. So meint er, mit dem Bürgermeister sei es so wie in der Musik: "Spielt man gut, bekommt man Applaus vom Publikum, spielt man Mist, wird man ausgepfiffen." Und ausgepfiffen werden will er auf keinen Fall.