Angewärmtes Weihwasser per "Churchcard"
Autor: Heike Schülein
Steinberg, Mittwoch, 08. Mai 2013
So bunt und vielseitig wie das kirchliche Leben in der Pfarrei St. Pankratius Steinberg war auch der Pfarrfamilienabend in der Kronachtalhalle. Viele Mitwirkende sorgten für einen gelungenen Auftakt der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum 100 Jahre Kirche St. Pankratius.
Angewärmtes Weihwaser mit Maiglöcken-Duft, ein Beichtgespräch im Nebenzimmer des "Frack" und einen eigenen Kommunionhelfer, der bis zum Stammplatz auf die Empore kommt - Diese Annehmlichkeiten gibt es für die Besitzer einer "churchcard", die - entsprechend dem jeweiligen kirchlichen Engagement - in den vier Abstufungen in schlichtem Büßer-Lila, Silber, Gold und Platin schon bald in Steinberg eingeführt werden soll.
So munkelte man beim Pfarrfamilienabend, bei dem Pfarrgemeinderatsvorsitzender Martin Ebert Kirchenpfleger Christian Eidloth die neueste Idee von Pater Waldemar vorstellte, um seine Schäfchen wieder zurückzuholen. Vor allem mit der Gold- und Platincard hätten die Gläubigen viele Vorteile. So werde man vor dem Gottesdienst persönlich an seinen Platz in der ersten Reihe geleitet, der mit einem vorgewärmten Sitzkissen ausgestattet sei.
Viele witzige Ideen
Auch den vielen Mitwirkenden mangelte es am Samstag nicht an Ideen, um ihren Gästen abwechslungsreiche und kurzweilige Stunden zu bereiten. Schon der erste Auftritt der Mädchen-Jugendgruppe ließ Großes erwarten. Zu den Klängen von "Troublemaker" legten die jungen Damen - unter Leitung von Tina Wölz und Silvia Fischer - einen fetzigen Tanz aufs Parkett.
Für viel Spaß sorgten auch die Dreikäsehochs des örtlichen Kindergartens. Im Vorfeld hatte das Kiga-Team mit den Leiterinnen Karin Kochdumper und Doris Haderlein einen Beitrag nach bester "Dingsda"-Manier aufgenommen. Dabei erklärten die Jungen und Mädchen Begriffe, die die Erwachsenen erraten sollten. Und die kleinen Hosenmätze machten sich gut als Fernsehstars. Eine Kostprobe gefällig: "Er geht in die Kirche und betet oft, er ist Pfarrer, spielt E-Gitarre und er hat einen dicken Bauch?"- Natürlich war Pater Waldemar gemeint. Nicht nur die Kinder hatten offensichtlich Spaß an dieser tollen Einlage. Auch die Erwachsenen mussten ein ums andere Mal über die Gedankengänge der Kinder herzhaft lachen.
Die Lacher auf der Seite
Auch die Ministranten (kurz Minis) der Pfarrei hatten die Lacher auf ihrer Seite mit lustigen Bäckerei-Sketchen und der aberwitzigen Zungenbrecher-Geschichte von der Rhabarber-Barbara. Was so klingt wie eine logopädische Übung, ist ein Sketch über Barbaren, Bärte und Barbiere, zungenfertig vorgetragen von Anna Reuther.
Eloquent ging es weiter mit dem Auftritt der neuen Putzfrau der Gemeinde Wilhelmsthal. Die redselige Dame (Michael Hammer) berichtete aus dem Tageslauf der gestressten Gemeindemitarbeiter. So verriet sie: "In der Gemaa gibt's laute tüchtiga Leut. Manche sind sogar so tüchtig, dass sie die Mittagspause ausfallen lassen und durchschloufen."
Pfarrgemeinderätin Birgit Götz wusste viel interessante Infos über die kirchlichen Aktivitäten und Feste des vergangenen Kirchenjahrs in der Pfarrei zu erzählen. Hierzu zeigte sie - mit Unterstützung der Fotofreunde Steinberg - Fotos.
Wunderschöne Bilder
Auch bei der Diashow der Fotofreunde über die letztjährige Fußwallfahrt nach Marienweiher gab es wunderschöne Bilder zu bestaunen. Zudem wurden erstmals auch einige - neu ans Tageslicht getretene - historische Fotos von Steinberg präsentiert. Die Bilder, die in einer bemerkenswerten Qualität erhalten sind, wurden kürzlich vom örtlichen Heimat- und Kulturverein erworben und werden zu gegebener Zeit der Bevölkerung noch separat vorgestellt.
Moderiert wurde der Abend von Kirchenpfleger Christian Eidloth. Die musikalische Umrahmung lag in Händen des Männergesangvereins und des Musikvereins Steinberg, der auch den vorausgehenden Gottesdienst umrahmt hatte. Unter dem Motto "Lasst die Kirche im Dorf" wurden dabei Fragen aufgeworfen wie "Brauche ich meine Kirche noch? und "Warum brauche ich meine Kirche?"
Der Pfarrgemeinderat und die Kirchenverwaltung, die hauptverantwortlich für die Ausrichtung des Abends waren, bedankten sich mit einem Lied bei allen, die sich Jahr für Jahr ehrenamtlich für die Kirche engagieren. Auch beim Pfarrfamilienabend hatten sich viele Helfer eingebracht. So lagen der Verkauf der Speisen und der Ausschank in Händen örtlicher Vereine. Die Kindergarten-Eltern hatten ein Salat-Büfett zubereitet und gespendet ebenso wie der "Frack", der Gulaschsuppe beisteuerte. Der Pfarrgemeinderat hatte eine Vielzahl schöner Preise organisiert, die bei einer großen Tombola gewonnen werden konnten. Sie alle ließen das Gemeinschaftsprojekt zu einem gelungenen Auftakt der Jubiläums-Festlichkeiten werden - ganz nach dem Motto "Gemeinsam Glauben - Gemeinsam Feiern".