Druckartikel: An drei Eckpfeilern des Kronacher Festungskonzepts wird gearbeitet

An drei Eckpfeilern des Kronacher Festungskonzepts wird gearbeitet


Autor: Marco Meißner

Kronach, Donnerstag, 22. Februar 2018

Das Neue Zeughaus, die Festungsherberge und die Löschwasserversorgung stehen bei den Arbeiten an der Festung Rosenberg im Mittelpunkt.
Seit geraumer Zeit laufen die Arbeiten auch im Bereich der Festungsherberge. Foto: Archiv/Marco Meißner


Keine Fragen, kein Klärungsbedarf, allgemeine Zustimmung - selten wurde ein Millionen Euro schwerer Punkt im Kronacher Stadtrat zügiger durchgewunken. Das Gremium nickte den Sachstandsbericht von Stadtplaner Daniel Gerber in der jüngsten Sitzung kommentarlos ab. Für Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) ist das nicht verwunderlich. "Wir sind jetzt gut aufgestellt. Die Festung boomt in allen Bereichen", hebt er im Gespräch mit unserer Zeitung die gute Entwicklung hervor, die durch die laufenden Sanierungsmaßnahmen und die bevorstehende Übernahme der Festungsherberge durch den österreichischen Betreiber Jufa ihre Fortsetzung finden soll.

Aktuell laufen in drei Bereichen Bauarbeiten. Gerbers Erläuterungen zufolge sind dies das Neue Zeughaus, die Festungsherberge und die Löschwasserversorgung. Im Zeughaus-Saal musste eine mangelhafte Unterkonstruktion des Parkett-Fußbodens ausgetauscht werden. Deswegen musste der Bauzeitplan überarbeitet werden. Eine Fertigstellung des Saals ist nun für Mitte Mai vorgesehen.


Vorbereitungen laufen

Auf der Zielgeraden stehen noch einige Gewerke an: Bodenbelag/Parkett, mobile Trennwände, Leinwand und Verdunklung, restliche Putz- und Malerarbeiten, Fluchttreppenturm (Stufensanierung/Handlauf), Garderobe, Entrauchung im Haupttreppenhaus und Elektroarbeiten für die Beleuchtung. "Zur Schaffung des Aufenthaltsbereiches im Freien und zur Schaffung des zweiten Rettungsweges laufen derzeit die Planungen und Abstimmungen mit der Denkmalpflege für den entsprechenden Ausbau beziehungsweise die Gestaltung des Kommandantengartens", teilte Gerber den Räten weiter mit.

Bis Ende November soll die Baumaßnahme im Bereich der Festungsherberge abgeschlossen sein. "Das Infrastrukturgebäude (Küche; Anm. d. Red.) am Bergfried steht im Rohbau", so der Stadtplaner. Vorbereitungen laufen für einen Wanddurchbruch, den Aufzugsschacht und die Montage der Lüftungsanlagen. Mit Jahresbeginn 2019 soll dann Jufa mit ihrem Jugend- und Familienhaus einsteigen. Gerber betont: "In den verbleibenden Monaten wird ein logistischer Kraftakt notwendig, um die Baumaßnahmen nahezu aller Gewerke parallel und in der absolut eng gefassten Zeitvorgabe abwickeln zu können."

Der Bauzeitplan für die Löschwasserversorgung sieht eine Fertigstellung bis zum Jahresende vor. Im Raum stehen Erneuerungen der Pumpen, der Umbau einer Druckerhöhungsanlage, Leitungsverlegungen und die Schaffung einer netzunabhängigen Stromversorgung.


Bürgermeister erhofft sich Synergien

Wenn alles wie geplant klappt, ist Bürgermeister Beiergrößlein zuversichtlich, dass sich viele Synergien aus den Veranstaltungen, Angeboten und Nutzungsmöglichkeiten auf der Festung ergeben werden. Dies soll das Bollwerk für einen Besuch noch attraktiver machen. "Aus meiner Sicht soll die Festung so etwas wie ein kleiner Wallfahrtsort für die Gäste unserer Stadt werden. Aber sie soll auch unsere Kronacher dazu animieren, wieder öfter raufzuschauen."


Mehrjahresprogramm

Kostenentwicklung: Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein ist froh, dass die Stadt die Möglichkeit hat, die Festungssanierung über das Mehrjahresprogramm voranzutreiben. Auch über dieses Programm informierte Stadtplaner Daniel Gerber. Für die laufende und die vorherige Phase sprach er Mehrkosten an.

10. Bauabschnitt: Für diesen Abschnitt (2013 bis 2015) fielen Kosten in Höhe von 825.000 Euro an.

11. Bauabschnitt: "Für den aktuellen elften Bauabschnitt fielen zunächst Mehrkosten in einer Höhe von 787. 000 Euro an", so Gerber. Die Kostenberechnung für die Löschwasserversorgung ergaben weitere Mehrausgaben in Höhe von 450.000 Euro. Diese Kostensteigerungen seien der Regierung von Oberfranken gemeldet worden.

Antwort: Bereits im November 2017 wurde laut Gerber von der Regierung mitgeteilt, dass die erneute Kostensteigerung anerkannt wird. Die Gesamtkosten im Mehrjahresplan 2016 bis 2018 belaufen sich nun auf circa 5,1 Millionen Euro.