An den Pumpen nagt der Rost
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Küps, Donnerstag, 05. Juli 2018
Der Abwasserzweckverband Kronach-Süd muss die veraltete Technik in den Pumpwerken Hain und Schmölz sanieren lassen.
Der Abwasserverband Kronach-Süd freut sich über die haushaltsrechtliche Genehmigung für das Haushaltsjahr 2018, die man am 10. April erhielt. Darüber informierte der Vorsitzende, Bürgermeister Bernd Rebhan (Küps), die Verbandsräte in der Sitzung am Mittwoch, die im Klärwerk Nagel stattfand.
Erfreulich war auch der Bericht des Vorsitzenden des Rechnungsprüfungsausschusses und stellvertretenden Verbandsvorsitzenden, Bürgermeister Egon Herrmann (Weißenbrunn), der keine relevanten Feststellung und Anregungen aus der Prüfung berichten konnte. Somit wurde die Jahresrechnung 2017 einstimmig festgestellt, ebenso wurde dem Vorsitzenden auf Empfehlung des Rechnungsprüfungsausschusses einstimmig Entlastung erteilt.
Über 40 Jahre alt
Über die haushaltsrechtliche Genehmigung des Haushaltes 2018 freute man sich besonders, weil in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen anstehen, denn die Anlagen sind teils über 40 Jahre alt und es steht zwangsläufig großer Sanierungsbedarf an. Dabei könne man nur sukzessive nach Prioritätenliste vorgehen. Dies bedeutete aber auch, dass man Kreditaufnahmen in Höhe von 238 000 Euro in Anspruch nehmen müsse, weshalb die haushaltsrechtliche Genehmigung erforderlich war. Der Haushaltsausgleich ist gewährleistet, die betriebs- und Investitionskostenumlage wurden entsprechend der Verbandssatzung festgesetzt.Im Haushaltsjahr 2018 ergibt sich somit unter Berücksichtigung der ordentlichen Tilgung und der Haushaltseinnahmereste für Kredite eine Neuverschuldung von 432 000 Euro. Der Schuldenstand beläuft sich am Ende des Haushaltsjahres 2018 auf 1,896 Millionen Euro. Auch die berechnete Mindestrücklage von 11 000 Euro kann für 2018 vorenthalten werden. Die dauernde Leistungsfähigkeit ist für das Jahr 2018 und für die Folgejahre bis 2021 gegeben.
Über anstehende Sanierungsmaßnahmen an den Pumpwerken in Hain und Schmölz I informierte Projektingenieur Simon Palm vom Ingenieurbüro SRP Schneider & Partner, Kronach. Dabei stellte er umfangreiche Bestandserfassungen vor und zeigte per Bild die teils schon erheblichen Schäden in den Pumpwerken. Die Maschinentechnik des Pumpwerks in Hain ist stark veraltet und korrodiert. Das Regenüberlaufbecken ist für den Gewässerschutz mit einer Tauchwand nachzurüsten, um Schwimmstoffe zurückzuhalten. Des Weiteren ist ein Beckenreinigungsgerät und Trinkwasseranschluss vorgesehen, um anfallende Wartungsarbeiten für das Personal zu erleichtern.
Sicherheitsrisiko für das Personal
Zum Pumpwerk Schmölz I informierte Palm, dass die beiden verbauten Pumpen veraltet und undicht sind. Des Weiteren sind die Wartungsarbeiten an dem Bauwerk aufgrund der Zugänglichkeit problematisch und bilden ein Sicherheitsrisiko für das Personal. Der Pumpensumpf ist dabei besonders bedenklich. Es wird geprüft, durch ein anderes Pumpensystem den Pumpensumpf so zu verändern, dass kein Risiko bei Wartungsarbeiten für das Personal besteht. In Planung ist auch ein ebenerdiger Zugang, um Maschinenteile und Werkzeug einfacher in das Bauwerk zu transportieren. Auch hier muss für den Gewässerschutz eine Tauchwand nachgerüstet werden. Ein Beckenreinigungsgerät sowie ein Trinkwasseranschluss sind auch in Planung.
Kommende Woche sind an beiden Bauwerken Betonuntersuchungen vorgesehen, um die vorhandenen Risse zu klassifizieren. Das Gremium stimmte den vorgeschlagenen weiteren Planungsschritten ausdrücklich zu. Auf Basis dieser Vorgaben ist die weitere Planung voranzutreiben.