Amerikanische Faulbrut im Kreis Kronach: Sorge um die Bienen in Ludwigsstadt
Autor: Franziska Rieger
Ludwigsstadt, Donnerstag, 27. Sept. 2018
Das Veterinäramt Kronach hat in einem Bienenstand in Ludwigsstadt die Amerikanische Faulbrut festgestellt. Für die Imker ist das ein Fiasko.
In Ludwigsstadt ist die Bienenseuche, die sogenannte Amerikanische Faulbrut, ausgebrochen. Vor zwei Wochen hat das Veterinäramt Kronach die Seuche an einem Bienenstand in Ludwigsstadt nachgewiesen. Damit die Seuche nicht verschleppt wird, hat die Behörde um den betroffenen Bienenstand einen Sperrbezirk mit zwei Kilometern Umfang eingerichtet. Für Menschen ist die Faulbrut ungefährlich.
Die Seuche sei im Zuge einer freiwilligen Untersuchung entdeckt worden, berichtet Markus Heckel, Sachgebietsleiter des Veterinäramtes Kronach. "Die Faulbrut ist eine anzeigepflichtige Erkrankung", sagt Heckel. Bei dem betroffenen Imker handele es sich um einen Jung-Imker, der nur einen Bienenstock hatte.
Jetzt gelte es, Schadensbegrenzung zu betreiben. "Wir müssen untersuchen, ob sich noch in anderen Bienenständen die Faulbrut eingenistet hat", sagt Heckel. Dazu werden Futterkranzproben entnommen und vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht. Die Ergebnisse für die Proben liegen noch nicht vor. Rund zehn bis zwölf Imker seien von dem Sperrbezirk betroffen.
Verseuchtes Volk getötet
Der könne erst wieder aufgehoben werden, wenn alle Bienenvölker überprüft wurden. Wann das ist, sei bisher noch nicht abzusehen. "Die Grundvoraussetzung ist, dass das ursprünglich betroffene Bienenvolk nicht mehr existiert", sagt Heckel. Das verseuchte Volk wurde abgeschwefelt (siehe Infokasten).
Die Imker im betroffenen Sperrbezirk wurden mit der Nachricht von der Amerikanischen Faulbrut hart getroffen. "Die Imker sind im Moment natürlich geschockt", sagt Hans Jorda, der Vorsitzende des Kreisverbandes Frankenwald. 41 Jahre ist er schon Imker, 18 Bienenvölker besitzt er in Ludwigsstadt. An einen Fall von Faulbrut in Ludwigsstadt kann er sich nicht erinnern.
Die importierte Gefahr
Das Tückische an der Seuche: "Schützen kann man sich davor überhaupt nicht", weiß der Imker. Das Problem: Rund 80 Prozent des in Deutschland konsumierten Honigs seien aus dem Ausland importiert, oft seien darin Sporen des Faulbrut-Bakteriums enthalten.
Dieser Honig kann für umherfliegende Bienen zur Gefahr werden, etwa wenn Gläser mit Honigresten im Freien stehen und die Bienen davon naschen. Zur Gefahrenquelle können auch Altglascontainer werden, wenn darin ungespülte Gläser mit Honigresten liegen, die mit Sporen der Faulbrut verseucht sein können. Ebenso können Bienenschwärme, die nicht eingefangen wurden, zur Gefahr werden. "Da weiß man nicht, welche Erkrankungen bei denen vorhanden sind", meint Jorda.