Am Schwimmbad nagt der Zahn der Zeit
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Dienstag, 11. Februar 2020
Den Marktrodacher Räten wurde eine Machbarkeitsstudie für die Sanierung des Bades vorgestellt. Sie hoffen auf eine Förderung.
Die Marktrodacher wollen ihr Schwimmbad sanieren und hoffen dabei auf finanzielle Unterstützung aus dem Sonderprogramm "Schwimmbadförderung" (SPSF). Deshalb wurde auch das Büro Plafog mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Diese wurde am Montagabend in der Gemeinderatssitzung vor rund 150 Zuhörern vorgestellt.
Manfred Klaus vom Büro Pflafog hatte zwei Vorschläge ausgearbeitet. Bei einem würde die Größe des Schwimmbeckens unverändert bleiben. Das Kinderbecken würde komplett neu gemacht. Angebracht würde eine kleine Rutsche und Schiffchen, daneben würde eine großzügige Liegewiese mit Sitzflächen geschaffen. Eine Alternative wäre es, so Klaus, wenn man ein neues kleineres Schwimmerbecken mit einem Einstieg für ältere Bürger, ein separates Rutschaufbecken und ein Erlebnisbecken für Kinder schaffen würde.
Planer favorisiert Neubau
Bezüglich der Kosten sprach Klaus bei der Variante 1 von einer Summe in Höhe von 2 199 400 Euro , bei der Variante zwei von Kosten in Höhe von 2 252 600 Euro. Klaus ließ keinen Zweifel daran, dass er einen Neubau mit den insgesamt drei Becken favorisieren würde, da man diese mit unterschiedlichen Temperaturen beheizen könnte. Zudem sei dies mit Vorteilen für die Aufsichtspflicht verbunden, denn verschiedene Becken seien einfacher zu beaufsichtigen als Kombibecken.
Klaus wies weiter darauf hin, dass bei der bisherigen Kostenschätzung keine Sanitäranlagen berücksichtigt seien. Was die Beheizung des Schwimmbads betrifft, so meinte er, dass nahezu kein Bad mehr in herkömmlicher Weise beheizt werde. Oftmals werden Bäder mit Photovoltaik und einem Schlauchsystem beheizt.
Der Kämmerer Andreas Buckreus betonte, dass die Sanierung des Schwimmbades grundsätzlich förderfähig sei, zumal oftmals Schwimmkurse angeboten werden. Gefördert werde allerdings nur, was dem Schwimmen diene. Maximal seien 8000 Euro Förderungen pro Quadrameter Wasserfläche möglich. Er wies auch darauf hin, dass nach einer Bewilligung die Gemeinde frühzeitig mit dem Bau des Schwimmbads starten müsse. Buckreus erklärte, dass für die Jahre 2019 und 2020 jeweils 2,4 Millionen Euro für die Sanierung von oberfränkischen Schwimmbädern zur Verfügung stünden.
Der Bademeister Markus Holzmann hält eine Sanierung der Badeeinrichtung für notwendig. Es werde stark von Familien mit Kindern frequentiert, meinte er (Besucher 2019: 17 747). "Wir sollten dem Rechnung tragen!" Die Optik des Schwimmbades sei zwar ansehnlich, aber der technische Stand sei aus dem Jahre 1970. Anhand von Bildern zeigte er Schadstellen auf. Demnach ist unter anderem der Außenbereich des Schwimmbads marode, die Mauern sind unterhöhlt, Metallteile sind verrostet. Bei den Fliesen rund um das Schwimmbecken seien Frostschäden und Absplitterungen vorhanden.
Bürgermeister Norbert Gräbner sprach von einem "Windhundverfahren" bezüglich der Genehmigung von Fördergeldern aus dem Sonderprogramm. Das bedeute, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Förderquote betrage maximal 45 Prozent. Er empfahl seinem Gremium, das vermittelte Wissen mitzunehmen, sich in den Fraktionen auszutauschen. Zudem sollen im Sommer verschiedene Freibäder begutachtet werden. Er sprach von einem möglich "realistischen" Baubeginn im Jahre 2022.