Altenpfleger-Azubis sind zwischen 17 und 53
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Montag, 01. Sept. 2014
Am 1. September starteten acht Frauen und Männer eine Ausbildung zur Altenpflegern in den BRK-Seniorenhäusern Kronach und Ludwigsstadt.
Eine der neuen Auszubildenden ist Vanessa Domhardt. Sie habe die Altenpflegeschule in Kronach und Praxistage absolviert, erzählt die 17-Jährige. Dabei habe sie gemerkt, dass der Pflegeberuf zwar anstrengend, aber auch mit viel Freude verbunden sei. Es sei ein schönes Gefühl, anderen Menschen helfen zu können.
Sicherlich, durch den Beruf werde sie auch verstärkt mit Krankheit, Leiden und Tod konfrontiert, weiß die junge Frau. Sie sei aber überzeugt, diese Situationen meistern zu können. Und sie sei sich auch bewusst, dass sie Schicht- und Wochenenddienste leisten müsse. Aber das nehme sie gerne in Kauf.
Michael Kuhnlein hat bereits berufliche Erfahrungen bei einem ambulanten Pflegedienst machen können. Ihm gefallen die Einrichtungen des BRK. Deshalb habe er sich auch für eine Ausbildung beim BRK entschieden. "Es ist schwierig, in Worten zu erklären, warum ich einen Pflegeberuf ergreife!" Sekunden später spricht er aber von Wertschätzung und Dankbarkeit, die ihm in seinem Berufsalltag entgegen gebracht wird.
Renate Bauer startet mit 53 Jahren nochmals eine Ausbildung zur Altenpflegerin. 20 Jahre lang verdiente sie ihren Lebensunterhalt als Kaufmännische Angestellte. "Ich bin jetzt angekommen!". In ihren neuen Beruf hat sie bereits während ihrer Ausbildung als Altenpflegehelferin bei der Schwesternschaft in Coburg hineinschnuppern können.
Etwas Überwindung notwendig
Sie räumt ein, dass es anfangs schon eine Umstellung und eine gewisse Überwindung bedurfte, dieser körperliche Kontakt. Sie meint damit beispielsweise das An- und Entkleiden eines pflegebedürftigen Menschen und das Waschen etc. Aber: "Ein Lächeln eines Heimbewohners gibt mir so viel!"
Erste Erfahrungen im Pflegebereich hat auch Brigitte Otto. Die 47-Jährige war zuvor bei einem Industrieunternehmen über zwei Jahrzehnte beschäftigt. Nach einer Auszeit hat sie in den Pflegeberuf hineingeschnuppert. Nun sei ihr Kind erwachsen und somit habe sie auch wieder einen gewissen Freiraum, sagt sie . Als Christin sei sie überzeugt, dass dies der richtige Beruf für sie sei.
Für Peter Knoblach ist es der zweite Beruf. Der 23-Jährige hat zuvor eine Ausbildung im Holzverarbeitungsbereich absolviert und dabei gemerkt, dass er diesen Job nicht ein Leben lang ausführen möchte.
BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes wies darauf hin, dass im Landkreis Kronach das Durchschnittsalter höher sei als im Land Bayern. Und da gelte es, vorzusorgen. Zudem sei ein Mitarbeiter in der Altenpflege viel gefordert.
Pflegerisches und medizinisches Fachwissen, Empfindsamkeit, Umgang mit Bewohnern und Angehörigen, all das seien Herausforderungen, auf die es bei einem Altenpfleger ankomme. Die Altenpflege, so Beierwaltes weiter, sei aber auch eine sinnerfüllte Tätigkeit. Sie vermittle das Gefühl, etwas Ehrbares zu tun und bringe Zufriedenheit.
Nichtsdestotrotz müsse man der Tatsache ins Auge sehen, dass laut Statistik ein Altenpfleger im Durchschnitt knapp neun Jahre seinen Beruf ausübt. Um Mitarbeiter möglichst lange zu binden und um dem Fachkräftemangel vorzubeugen, habe der BRK-Kreisverband deshalb auch verschiedene Aktionen in jüngster Vergangenheit initiiert. Dazu gehören beispielsweise die "Lebensqualität für Generationen" und "Initiative Gesunder Betrieb".
Beierwaltes sprach davon, dass es im Pflegebereich durchaus auch Karrierechancen und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeit gebe. Die Bezahlung erfolge beim BRK nach Tarif. Doch so war zu hören: "Wenn jemand einen Pflegeberuf ergreift, um Geld zu verdienen, der wird es nicht durchhalten".
Dr. Schneider 77 neue Mitarbeiter starteten ihren Karriereweg bei der Dr.-Schneider-Unternehmensgruppe, davon 44 Auszubildende. Damit bleibt der Automobilzulieferer der größte Arbeitgeber und der größte Ausbildungsbetrieb der Region.
Die 44 Auszubildenden sind in 15 unterschiedlichen Ausbildungsberufen - technische Produktdesigner, Werkzeugmechaniker, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Mechatroniker, Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme, Verfahrensmechaniker Beschichtungstechnik, Industriekauffrau/-mann, DBFH-Industriekauffrau/-mann, Euro-Industriekauffrau/-mann, Informatikkauffrau/-mann, Fachinformatiker Anwendungsentwicklung - tätig. Vier neue Mitarbeiter haben als Werkstudenten - Wirtschaftsingenieurswesen (FH-Studium), Duales Studium Werkstofftechnik/Ausbildung zum Verfahrensmechaniker/-in Kunststoff- und Kautschuktechnik - begonnen.
Gerresheimer Bei der Gerresheimer Tettau GmbH begann gestern für sechs neue Auszubildende ein neuer Lebensabschnitt. Der erste Berufstag stand ganz im Zeichen von Erläuterungen und Informationen. Eine Betriebsbesichtigung rundete den ersten Tag ab.
AOK AOK-Direktor Christian Grebner (Mitte) hieß fünf neue Auszubildende in der Direktion Coburg mit einer Welcome-Box willkommen. Damit erhalten (v.li.n.re.) Marcel Höhn (Neustadt), Maike Scheler (Bad Rodach), Theresa Kestel (Kronach), Stefanie Dill (Altenkunstadt) und Andre´ Greiner (Neustadt) die wichtigsten Utensilien für den Start in einen Beruf mit vielen Zukunfts- und Entwicklungsperspektiven.