Altem Haus in Kronach neues Leben einhauchen
Autor: Marco Meißner
Kronach, Mittwoch, 17. April 2019
Das Gebäude "Auf der Schütt 1" befindet sich in keinem guten Zustand. Mirco Iuliano hat dennoch große Pläne dafür.
Was ihn an diesem Haus so stark angesprochen hat, kann Mirco Iuliano heute noch nicht genau erklären. Er hatte sich viele Gebäude angeschaut, aber "Auf der Schütt 1" ist er hängen geblieben. "Es war eine Gefühlssache", blickt er zurück. Seit wenigen Tagen ist der junge Gastronom Besitzer des alten, arg sanierungsbedürftigen Hauses gegenüber vom "Scharfen Eck". In spätestens einem Jahr möchte er es nutzen.
Mirco Iuliano betreibt gemeinsam mit seinem Vater Marcello das Kronacher Restaurant "Mamma Piera". Immer wieder waren über die Jahre ihre Namen aufgetaucht, wenn über gastronomische Leerstände in der Kreisstadt diskutiert wurde. "Manchmal hatten wir uns die Objekte tatsächlich angeschaut, manchmal waren es aber bloß Gerüchte", erinnert er sich an die Spekulationen über die mögliche Erweiterung ihres Restaurantbetriebs.
Schon vor gut einem Jahr war ihm das alte Haus auf der Schütt ins Auge gefallen. "Mir war damals noch nicht klar, was darin entstehen könnte, aber mich hat einfach die Lage gereizt." Direkt am Eingangstor zur Oberen Stadt und gegenüber dem Melchior-Otto-Platz.
Zunächst wollten die auswärtigen Besitzer das zwischenzeitlich leerstehende Gebäude nicht verkaufen, einige Monate später war es dann doch soweit. Am Ende bekamen die Iulianos den Zuschlag.
Jetzt wollen Vater und Sohn das Haus herausputzen und so auch im Ensemble der Oberen Stadt wieder einen Hingucker schaffen. Eine Aufgabe, die nicht leicht wird. "Auf der einen Seite war ich geschockt", schildert Mirco Iuliano seine ersten Eindrücke. "Was wir vorgefunden haben, war nicht schön. Im gesamten Gebäude muss eine Kernsanierung vorgenommen werden." Doch da habe es noch die andere Seite gegeben. "Das Haus hat Charme." Der war für ihn letztlich unwiderstehlich.
Kronach hat Potenzial
Man müsse mutig sein, ist er überzeugt von seinem Weg, ein ehrgeiziges Projekt in der Oberen Stadt meistern zu können. "Ich habe da auch keine Angst", erzählt er weiter. "Es ist mehr eine Spannung. Man freut sich drauf." Kronach sei eine äußerst attraktive Kleinstadt, die Potenzial habe. Jetzt gehe es nur darum, die Leute für etwas Neues zu gewinnen. Doch in den vergangenen Jahren seien die Frankenwälder viel aufgeschlossener geworden, ist sein Eindruck.
Die notwendigen Behördengänge für die Sanierung - unter anderem wegen des Denkmalschutzes - sind bereits absolviert. Die Bauarbeiter stehen in den Startlöchern. Klappt alles nach Plan, können die Arbeiten vielleicht schon in der nächsten Woche beginnen.