Altar-Aufbau ist ein Kraftakt
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Rothenkirchen, Dienstag, 02. Juni 2015
Der "Hermes- Altar" in Rothenkirchen war über Jahrzehnte in Privatbesitz. Vor etwa vier Jahren wäre er fast mit dem Abriss des am Marktplatz gelegenen Hermes-Hauses in Vergessenheit geraten.
Glücklichen Umständen war es zu verdanken, dass die Pfarrei St. Bartholomäus damals den Altar käuflich erwerben und damit retten konnte. Seither wird er bei Karl und Gudrun Müller eingelagert und von einigen Pfarreiangehörigen gepflegt.
In diesen Tagen ist es wieder soweit. Der nach einjähriger Einlagerung verstaubte Altar, wohl der Größte aller vier Altäre bei der Fronleichnamsprozession in Rothenkirchen, wird vorsichtig zusammengebaut.
Der Aufbau des schweren Holzaltars, der aus dem Mittelteil, den beiden Flügelaltären und einem Podium besteht, bedarf schon viele Kraft. Immerhin misst er etwa drei Meter Höhe und über zwei Meter in der Breite.
Der Staub muss weg
Einige Stunden gehen da schon drauf, bis alles richtig passt und hält, erklären Mathias Beetz und Karl Müller, die in diesen Tagen mit Brigitte Daum und Gudrun
Brigitte Daum und Gudrun Müller gehen zusammen mit Helga Eberth in diesen Tagen auf Wiesen, um den Blumenschmuck eigenhändig einzusammeln. Die Blüten werden sie dann am Fronleichnamsmorgen vor dem Altar und um den Altar zu einem prächtigen Blumenteppich anordnen. Auch hier bedarf es vieler Stunden und viel Geduld.
Hert-Jesu-Statue in der Mitte
Die Altarmitte wurde früher von einer Madonnenstatue geziert, weshalb der Altar in Rothenkirchen auch der Marienaltar bezeichnet wurde. Seit dem Abriss des sogenannten "Hermes-Hauses" 2011 wird dieser vierte Altar am Kirchplatz gegenüber der St. Bartholomäus- Kirche aufgebaut und seine Mitte ziert eine Herz-Jesu-Statue, die ansonsten ihren Platz am Hochaltar der St. Bartholomäus-Kirche hat.
In früheren Jahren war es eine Familie Schöntag, die den Altar in ihren Besitz hatte. Johann Suffa übernahm später dieses Erbe und ließ zusammen mit seiner Frau Elsa den Altar vor einigen Jahrzehnten erneuern. Als das Ehepaar aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage war den Altar zu Fronleichnam zu schmücken, übernahm diese Aufgabe ihre Tochter Hedi Suffa, so lange sie konnte. Sie wohnt heute im ASB-Seniorenzentrum in Rothenkirchen und ist sehr glücklich, dass sich die katholische Pfarrei dieses Altars angenommen hat und die Tradition weiter pflegt.
Besonders Thomas Zapf habe sich dafür eingesetzt, dass der Altar in Kirchenbesitz komme und er kümmere sich mit einen Team von ehrenamtlichen Helfern auch um die Einlagerung bei Karl und Gudrun Müller, erzählen voller Dankbarkeit Hedi Suffa und Kirchenpfleger Hans Möckel.
Zum jetzigen Aufbauteam gehören neben Mathias Beetz, Karl Müller, Gudrun Müller und Brigitte Daum sowie Helga Eberth, auch noch Thomas Zapf, Thomas Ebertsch und Stefan Löffler, sonst wären die Arbeiten mit den schweren Holzteilen, aber auch die vielen akribischen Kleinarbeiten nicht in ein paar Stunden zu bewältigen, erklärt Karl Müller.
In Rothenkirchen ist, wie in vielen anderen katholischen Gemeinden in der Region, Fronleichnam (das Hochfest des heiligen Leibes und Blutes Christi), ein großer Feiertag. Die Prozession wird durch Begleitung des Musikvereins und aller Fahnenabordnungen der Vereine im Ort festlich gestaltet.
In diesem Jahr wird am Donnerstag, 4. Juni, das Fronleichnamsfest in Rothenkirchen, verbunden mit dem Marktplatzfest gefeiert. Der Musikverein Rothenkirchen lädt dazu aus Anlass des zehnten Jubiläums des Musikheims dazu ein.
Fest auf dem Marktplatz
Der Festablauf: 8.15 Uhr Kirchenparade ab Gasthaus Treuner; 8.30 Uhr Gottesdienst in der St. Bartholomäus-Kirche und anschließend Fronleichnamsprozession zu vier Altären durch den Ort. Danach gemütliches Beisammensein auf dem Marktplatz mit Weißwurstfrühstück und Unterhaltungsmusik mit dem Musikverein Rothenkirchen und Unterstützung durch den Trachtenverein Rothenkirchen. Ab 14.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. Ein besonderes musikalisches Schmankerl bietet ab 16 Uhr die "Stettfelder Blasmusik".