Alle Anträge einstimmig durchgewunken
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Freitag, 08. Sept. 2017
Die Verwirrung um den "Brandschutzumzug" der FOS schlug unter den Stadträten hohe Wellen.
Die Sitzung des Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschusses der Stadt Kronach verlief am Donnerstag im Rathaus äußerst harmonisch. Vorliegende Anträge wurden alle einstimmig beschlossen.
Nur unter Punkt Sonstiges am Schluss der Sitzung schien es spannend zu werden. Hans-Georg Simon (FW) fand es merkwürdig, dass die Fachoberschule kurz über lang wieder das Gebäude des Loewe-Campus wegen angeblich mangelnden Brandschutzes verlassen musste. "Es ist außerdem auffallend, dass im Stadtrat oder Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss kein Antrag auf Nutzungsänderung vorlag, so wie dies normalerweise in solchen Fällen üblich ist. Alleine in der heutigen Sitzung waren einige Nutzungsänderungen zu prüfen", stellte Simon fest. Auch andere Räte im Gremium waren verdutzt und es entstand eine Diskussion mit vielen Fragezeichen.
Die Sitzungsleiterin, 2. Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU), bat darum, die Debatte nicht weiterzuführen. Alles was gesagt und vermutet wird, beruhe auf Spekulationen. Sie verwies darauf, dass die Angelegenheit sorgfältig überprüft werde und sich das Gremium nicht zu Spekulationen hinreißen lassen sollte. Dem wurde schließlich stattgegeben und nicht weiter diskutiert.
Sind Anwohner einverstanden?
Als Stärkung des Wirtschaftsstandortes Kronach bezeichnete Angela Hofmann einen Antrag auf Neubau eines Technologie- und Prozesscenters der Firma Dr. Schneider Kunststoffwerke in Neuses. Der Antrag wurde allgemein begrüßt und zur Frage, ob denn Anwohner damit einverstanden sind, meinte Winfried Lebok (CSU), dass sich die Firma mit den Anwohnern geeinigt habe und daher keine Widersprüche zu erwarten seien. Insbesondere diese Baumaßnahme tangiere mehr die Bahnlinie und die Straßenführung sowie schon bestehende Betriebsgebäude.Zur Kubatur erörtert Peter Kropf vom Ingenieurbüro Kropf, dass die Gesamtgrundfläche rund 9200 Quadratmeter umfasse. Die Werkhalle sei 70 Meter lang, 70 Meter breit und circa 15 Meter hoch. Die Maße des Bürogebäudes betrügen 33 mal 50 mal elf Meter. Einstimmiges gemeindliches Eivernehmen gab es auch für den Anbau einer Backvorbereitung mit Tiefkühlzelle, Umbau des Eingangskoffers und der Leergutrücknahme sowie Erweiterung der Nebenräume und Anordnung einer neuen Einkaufswagen-Box (Lidl) im Kehläcker. Trotz der Gebäude und Parkplatzerweiterung bleibe eine bestehende Hecke erhalten, betonte Stadtplaner Daniel Gerber.
Die Errichtung einer Geschäftsstelle mit einem Stützpunkt für Fahrdienste und Freiwilligendienste durch den ASB Sozialdienst in der Siechenangerstraße fand einstimmig das gemeindliche Einvernehmen, jedoch mit der Anregung, drei Baumpflanzungen auf dem Grundstück vorzunehmen. Diese Begrünung wurde auf Vorschlag von Angela Degen-Madaus (FL) aufgenommen, die ansonsten den Anblick an einer solch zentralen Lage ziemlich trostlos fand.
Begrünung war bereits geplant
Angela Hofmann ergänzte, dass der Antragsteller ohnehin eine Begrünung geplant habe. Die Errichtung der Geschäftsstelle werde zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen.
Wirbel um Nutzungsänderungsantrag
Umzug Ein anderer Fall stieß Stadtrat Hans-Georg Simon (FW) ebenfalls sauer auf. Aus der Zeitung habe er vom Umzug des Bayerischen Roten Kreuzes vom Dienstleistungs- und Katastrophenschutzzentrum in ein ehemaliges Werkstatt- und Bürogebäude in der Lönsstraße erfahren: "Heute ist diese Nutzungsänderungsantrag erst auf der Tagesordnung." Simon kritisierte, dass das Gremium vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, denn normalerweise sollte erst ein Antrag in den zuständigen Gremien der Stadt behandelt werden, bevor eine Nutzungsänderung vorgenommen wird. Stadtrat Simon betonte aber ausdrücklich, dem Antrag zuzustimmen.
Nutzung Karl H. Fick (SPD) zeigte sich erfreut, dass die Nutzung eines leer stehenden Gebäudes durch einen Sozialverband erfolgt und dieses damit mit Leben erfüllt werde. Wolfgang Hümmer (CSU) meinte, man könne zustimmen, es ändere sich nichts am Gebäude. eh