Druckartikel: Akrobaten wirbeln in der "Villa Sonnenschein"

Akrobaten wirbeln in der "Villa Sonnenschein"


Autor: Heike Schülein

Kronach, Montag, 08. Juli 2013

Die "Villa Sonnenschein" in Kronach feierte ihr 110-jähriges Bestehen. Ein Höhepunkt war der Mitmachzirkus. Für alle großen und kleinen Gäste hieß es: "Manege frei!"
Anne und Arla (v. l.) machten sich gut beim Hüte-Balancieren. Fotos: Heike Schülein


Anne und Arta gehen in die Knie. Langsam erheben sie sich. Sie stellen sich auf ihr rechtes Bein, strecken ihren Oberkörper nach vorne und ihr linkes Bein weit nach hinten. Die Kunst dabei? Die beiden Mädchen balancieren währenddessen Hüte auf einem Stab.

Mitmachen war angesagt, als sich am Samstagnachmittag der Garten der "Villa Sonnenschein" in eine Zirkusmanege verwandelte. Unter Anleitung von "Zirkusdirektor" Peter Hofmann aus Bayreuth wurden für Anne und Arta sowie viele weitere Kinder und junggebliebene Eltern Akrobatik, Balancieren, Jonglieren und Zaubern zum Kinderspiel. Der Mitmachzirkus war der krönende Abschluss einer wunderschönen Jubiläumsfeier, mit der die "Villa Sonnenschein" ihrem Namen einmal mehr alle Ehre machte.



Feier war Abbild des Kita-Lebens

So lebhaft und vielseitig, so sonnig und bunt wie das Kita-Leben waren nämlich auch die "Geburtstags"-Feierlichkeiten für die evangelische Kita, die der erste Kindergarten in Kronach war und am 5. Juli 1903 unter Pfarrer Strunz eingeweiht wurde. Anlässlich des großen Jubiläums lud man am Samstag zu einer Feier unter freiem Himmel ein. Den Mitwirkenden - groß wie klein - mangelte es nicht an Ideen, um den vielen Gästen abwechslungsreiche und kurzweilige Stunden zu bereiten. Sie alle zeigten sich stolz auf "ihre" Kita, und das merkte man dem Programm deutlich an.

Der Tag begann mit einer stimmigen Andacht mit Pfarrer Martin Gundermann unter dem Motto "Wachsen wie ein Baum". Dieses Thema wurde auch in einer Einfühlungsübung aufgegriffen, bei der die Kinder das Wachsen eines Baumes vom Samenkorn bis zum kleinen Bäumchen nachahmten, sowie in einem Gespräch von Pfarrer Martin Gundermann mit den Kindern.

Spielerisch in die Vergangenheit

Nach einer Stärkung, gab es am Nachmittag "Spiele wie vor 110 Jahren". Bei einer Tombola gab es schöne Preise zu gewinnen. Parallel zum Programm konnten die Besucher auch einen Blick in die neuen Räume des denkmalgeschützten Gebäudes werfen, hatte die Kita doch erst eine im vergangenen Herbst abgeschlossene Generalsanierung mit der Einrichtung einer Kinderkrippe von zwölf Plätzen erfahren. Passend zum Jubiläum konnten Bilder in der gelblich-bräunlichen Farbe Sepia erworben werden, wofür sich die Kinder in Schale werfen durften.

Der besondere Höhepunkte war schließlich der Mitmachzirkus, bei dem Peter Hofmann aus Bayreuth sein junges und junggebliebenes Publikum in seine Kunststücke einbezog. Und was gab es da nicht alles zu bestaunen: Akrobatik-, Jonglier- und Balancierübungen oder auch ein "Tradiwusel" - ein Diabolo, das nach seinem Weg durch die Toposphäre und Stratosphäre von "Tradiwusel-Fängern" mit dem Netz oder mit einem Hut aufgefangen werden musste.

Zauberkünstler lernten schnell

Auch Fingergymnastik war angesagt mit immer schwieriger werdenden Übungen - als Vorbereitung für das anschließende gemeinsame Zaubern. Schließlich bedurfte es dafür nicht nur verschiedener Zaubersprüche, sondern eben auch der richtigen Technik. Die Kinder und Erwachsenen hatten offensichtlich gut aufgepasst und ihre Finger ordentlich gelockert. So verschwanden verschiedene Dinge, die dann an den unmöglichsten Orten wieder auftauchten. Zum Schluss erhielten alle Mitwirkenden einen roten Punkt auf die Nase - sozusagen ihr "Ritterschlag" zum Zauberer.

Den Erlös des Jubiläumsfestes wird die "Villa Sonnenschein" für die Anschaffung eines Sonnensegels und eines Kletterturms für den Garten verwenden.