Abstimmung hat Konsequenzen in der FWG
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 03. Juni 2020
In Wilhelmsthal wurde Gerhard Eideloth (CSU) gegen den Willen seiner Partei zum Zweiten Bürgermeister gewählt. In der Frankenwaldgruppe hatte das Folgen.
Von einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit zum Wohl der Bürger ist immer wieder bei kommunalpolitischen Versammlungen und Sitzungen zu hören. Dass dies leichter gesagt als getan ist, wird am Beispiel der Vorstandswahlen beim Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe (FWG) deutlich.
Dort konnte sich vor wenigen Tagen der frisch ins Amt gewählte Teuschnitzer Bürgermeister Frank Jakob (FW) knapp mit 9:7 Stimmen gegen die Bürgermeisterin aus Wilhelmsthal, Susanne Grebner (SPD), als stellvertretender Vorsitzender der FWG durchsetzen.
Die Beziehungen zwischen der FWG und der Stadt Teuschnitz sollen in ein ruhiges Fahrwasser kommen, wünscht sich Bürgermeister Frank Jakob. Das sei ein Grund, dass er seine Wahl zum Stellvertreter der FWG annahm. Zudem sehe er auch eine Chance, sich alle Informationen zu holen, die er benötige, um zusammen mit seinen Stadträten eine Entscheidung zu treffen, ob die Stadt nun Mitglied bei der FWG bleibe und somit auch die Investitionskostenumlage für die Sanierung der FWG aufbringe oder ob sie sich für einen Rauskauf entscheide (wir berichteten).
Wie bereits bekannt, war das Verhältnis in der Vergangenheit zwischen der Stadt Teuschnitz und der FWG mit ihrem Vorsitzenden, dem CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner, von Spannungen geprägt. Der Grund war, dass Teuschnitz sich - entgegen der anderen an der FWG beteiligten Kommunen - weigerte, die Investitionskostenumlage für die Sanierung des Wasserzweckverbands zu bezahlen.
Frank Jakob wies darauf hin, dass eine Entscheidung erst gegen Ende 2020 fallen könnte. Er begründete dies damit, das über 50 Prozent seiner Mandatsträger im Stadtrat neu seien. Ihnen müsse erst das notwendige Wissen für eine Entscheidungsfindung vermittelt werden.
Grebner ist überrascht
Ruhiges Fahrwasser wünscht sich auch die Bürgermeisterin aus Wilhelmsthal, Susanne Grebner (SPD). Ihre Gemeinde war am meisten von der Schieflage der FWG betroffen. Zusammen führte sie mit Baumgärtner den angeschlagenen Wasserzweckverband in den letzten Jahren und war als seine Nachfolgerin im Gespräch. Seit rund drei Jahren werden in Wilhelmsthal in Zusammenarbeit mit der FWG Straßen saniert sowie Wasser- und Kanalleitungen neu verlegt. Dass alles in einem Zuge durchgeführt werde, mache Sinn und spare Kosten, erklärt sie. "Für dieses Miteinander bin ich dem Vorsitzenden dankbar." Und: "Dass die Sanierung der FWG mit aus Mitteln aus RzWas-Richtlinien finanziert wird, ist allein der Verdienst von Baumgärtner", lobt sie.
Allerdings, dass die Wahl eines stellvertretenden Bürgermeisters in ihrer Gemeinde solche Wellen schlagen könnte, das sei für sie eine Überraschung gewesen. Wie bereits berichtet, setzte sich bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung in Wilhelmsthal der bisherige Zweite Bürgermeister Gerhard Eideloth (CSU) gegen den jungen und neu ins Amt gewählten Mitbewerber Jan Fischer (CSU) durch. Und das lag nicht im Sinne von Baumgärtner (CSU), der ebenfalls neu ins Gremium gewählt wurde.