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84 Prozent für Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger


Autor: Veronika Schadeck

Friedersdorf, Sonntag, 05. November 2017

Joachim Ranzenberger wurde am Freitagabend im Friedersdorfer Schützenhaus in seinem Amt als Kreisbrandrat bestätigt.
Landrat Klaus Löffler (rechts) gratuliert Joachim Ranzenberger zur Wiederwahl als Kreisbrandrat.Fotos: Veronika Schadeck


Von den 102 anwesenden Kommandanten votierten 86 für den 58-jährigen Joachim Ranzenberger. Das entspricht 84 Prozent. 16 der abgegebenen Stimmen waren ungültig. Im Rahmen der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes wurde zudem Christian Höfner mit der Bayerischen Feuerwehrehrenmedaille des Landesfeuerwehrverbandes ausgezeichnet. Mehr als 20 Jahre war er Vorsitzender der Feuerwehr Weißenbrunn. Mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr wurde zudem Markus Rieger aus Küps geehrt. Er war es, der die Jugendfeuerwehr in seiner Heimatgemeinde auf 13 Mitglieder ausbaute.

Das Schützenhaus in Friedersdorf platzte aus allen Nähten. Neben über 250 Feuerwehrmännern und -frauen waren zahlreiche Vertreter aus Politik und weiteren Rettungsorganisationen vertreten. "Ich hoffe, weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit, auch mit denen, die mich nicht gewählt haben", so Joachim Ranzenberger nach seiner Wahl.

Seit zwölf Jahren steht Ranzenberger an der Spitze der Feuerwehren im Landkreis Kronach. Für ihn steht nun die dritte Amtszeit bevor. Vor seiner Wahl wies er darauf hin, dass er sich Gedanken wegen einer erneuten Kandidatur gemacht habe. Der "Job" sei zeitaufwendig. Neben zahlreichen Veranstaltungen habe er jedes Jahr zwischen zehn und 15 Tage Urlaub nehmen müssen, um den Verpflichtungen und Aufgaben als Kreisbrandrat nachzukommen. Jetzt sei aber eine gute Lösung gefunden worden.

Darauf ging Landrat Klaus Löffler (CSU) näher ein. Demnach wird Joachim Ranzenberger ab 2018 für zehn Stunden pro Woche von seinem Arbeitgeber, der Gemeinde Nordhalben, für seine Aufgaben als Kreisbrandrat freigestellt. Der Landkreis zahlt dafür monatlich eine Pauschale in Höhe von 600 Euro. Der Landrat bedankte sich bei den Kreistagsfraktionen, dass diese einvernehmliche Lösung gefunden wurde und auch bei Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) und dessen Gemeinderäten, die diesen Beschluss mittragen.

Klaus Löffler war es dann auch, der den Neukenrother für die Wahl zum Kreisbrandrat vorgeschlagen hatte. Er bezeichnete Ranzenberger als kompetent und als einen, der die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt. "Mit ihm ist die Feuerwehr für die Zukunft gut aufgestellt."

Zuvor nutzte der Landrat die Gelegenheit, um für seine Heimat zu werben. "Unser Landkreis Kronach ist in Oberfranken spitze." Er sprach von einer vielfältigen Landschaft, einem starken Fundament und einem starken Ehrenamt. Diesbezüglich würdigte er die Leistungen der Feuerwehren. "24 Stunden im Dienst der Nächsten - und das rund um die Uhr, jede Woche. Das könnten die Kommunen nicht stemmen", zeigte sich Klaus Löffler überzeugt.

Der gastgebende Bürgermeister Hans Pietz (FW) aus Pressig meinte, dass sich die Kommunen glücklich schätzen könnten, so viele Ehrenamtliche für den Feuer- und Katastrophenschutz zu haben. Der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigsstadt, Markus Löffler, hob das gute Miteinander zwischen den Rettungsorganisationen hervor. Er erinnerte an das Bayern-3-Fest in Teuschnitz mit den über 30 000 Besuchern. Bei dieser Veranstaltung habe man die hervorragende Zusammenarbeit unter Beweis stellen können.

Vor der Wahl des Kreisbrandrates fand die Kreisversammlung der Feuerwehren statt. Joachim Ranzenberger berichtete von 1347 Feuerwehreinsätzen im Landkreis Kronach in 2016. In diesem Jahr seien es bislang 1150 gewesen. Die Kameraden hätten zusammen mit den anderen Rettungsorganisationen nicht nur Menschenleben gerettet, sondern auch Sachwerte erhalten. Der Kreisbrandrat erinnerte beispielsweise an die Teilnahme am Erwachsenenleistungsmarsch in Mainleus mit fünf Feuerwehrgruppen oder auch an den Kreisleistungsmarsch der Jugendfeuerwehr in Stockheim.

In Ranzenbergers Ausführungen wurde deutlich, dass die Nachwuchsarbeit innerhalb der Feuerwehren Fahrt aufgenommen hat. So gibt es mittlerweile im Landkreis neben den Jugendgruppen auch 20 Kinderfeuerwehren, in denen 250 Heranwachsende für das Feuerwehrwesen begeistert werden. Der Kinderfeuerwehrtag in Wickendorf wurde sehr gut angenommen.

Ranzenberger richtete aber auch Appelle an die Kameraden. So sollte möglichst vermieden werden, dass sich kurzfristig Teilnehmer für die Fahrsicherheitstrainings abmelden. Er wies darauf hin, dass das Freimachen von schneebedeckten Firmendächern keine Pflichtaufgabe einer Feuerwehr sei: "Das ist gefährlich." Zudem forderte er, ebenso wie Markus Löffler von der Polizei, seine Kameraden auf, bei Rettungseinsätzen die Fahrtgeschwindigkeiten trotz Blaulichts und Sonderrechte der Situation anzupassen. "Lieber eine halbe Minute später ankommen als gar nicht", betonte Ranzenberger.

Kassier Matthias Schuhbäck ging unter anderem auf das bevorstehende Jahr ein. Demnach soll unter anderem in die Jugendfeuerwehr, in die Brandschutzerziehung sowie in die Neugestaltung einer Internetseite investiert werden.

Ranzenberger verwies abschließend auf die Kommandantentagung am 6. April 2018 um 19 Uhr in der Hermann-Söllner-Halle in Ludwigsstadt, auf die Feierlichkeiten zum Florianstag am 4. Mai in Neufang und auf die Verbandsversammlung am 9. November 2018 in Mitwitz in der alten Turnhalle.