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450 Jahre William Shakespeare: Ludwigsstadt feiert


Autor: Veronika Schadeck

Ludwigsstadt, Montag, 28. April 2014

Die Geburtstagsfeier des Dichterfürsten William Shakespeare in Ludwigsstadt war lediglich eine Einstimmung auf das Ludwigstadter Highlight des Jahres.
Für die Shakespeare-Geburtstagstorte, eigens vom Steinbacher Bäcker Fiedler gefertigt, legt selbst der Dichterfürst (dargestellt von Erhard Witte) den Stift zu Seite und greift zum Messer. Foto: Veronika Schadeck


Über 100 Shakespeare-Fans waren am Samstagabend ins Schützenhaus gekommen, um an der Party anlässlich des 450. Geburtstages von William Shakespeare teilzunehmen.

Wie es sich für eine richtige Geburtstagsparty gehört, wurde getanzt, gesungen, gegessen und getrunken.
Gespannt folgten die Anwesenden den Ausführungen des Intendanten, Daniel Leistner, der packende Geschichten und Anekdoten über den englischen Dramatiker und Lyriker und dessen Zeit zum Besten gab.

Shakespeare ist zum Anbeißen

Imposant war auch die Shakespeare-Geburtstagstore, die von der Steinbacher Bäckerei Fiedler gebacken und gespendet wurde. Die Torte zeigte ein Wahrzeichen von Ludwigsstadt, nämlich die Michaeliskirche und den großen Dichter William Shakespeare.

Weiterhin wurden Szenen aus den Stücken der Shakespeare-Spiele gezeigt. Und natürlich gab es auch einen Vorgeschmack auf die Shakespeare-Spiele 2014 in Ludscht. Mit dem Stück "A Gedue farrn Gänsegerch" wird in diesem Jahr eine turbulente Komödie mit schönen Frauen, edlen Helden, bösen Schurken und der Evi als trotteligen Gerichtsdiener Holzapfel auf die Bühne gebracht. Das Konzept ist wohl einmalig: die Shakespeare Werke als modernes Volkstheater in Mundart.

Ein Möch feiert Premiere

Unter den Gästen war auch Ramon Rosenbusch. Der 13-Jährige wird als Mönch zu sehen sein. Zum ersten Mal übernimmt er eine Sprechrolle bei der Shakespeare-Aufführung und er findet das alles "ganz schön witzig".
Zum festen Inventar des Shakespeare Teams gehören Andrea Früchtl, Manja Hünlein und Silke Conrad.

Seit sechs Wochen studieren die "Schauspielerinnen" ihre Texte für "A Gedue Farrn Gänsegerch" ein. Die Geburtstagsparty empfanden beide als eine "Super-Idee". Dadurch komme man zusammen, bringt Ludwigsstadt als kleinste Festspielstadt ins Gespräch und es wird der "Ludschter Dialekt" gesprochen. "Ich bin der Shakespeare", sagt Erhard Witte lachend. Seit etwa zwei Wochen weiß der Lauensteiner, dass er bei der Geburtstagsparty in die Rolle des großen Dramatikers schlüpfen wird.

Und wie es allen gefällt

Für ihn steht außer Zweifel, dass die Shakespeare-Spiele fest zu "Ludscht" gehören. Er schwärmt vom Miteinander und davon, dass 99 Prozent der Akteure viele Stunden in ihrer Freizeit opfern, um die Aufführungen zusammen mit Daniel Leistner auf die Beine zu stellen.

"Und das alles ehrenamtlich". Es gehe bei den Shakespeare-Spielen nicht um Einzelne, sondern um den Gesamteindruck, begründet er sein Engagement. Und er lobte Leistner, der es versteht, die Truppe zu motivieren und nach vorne zu bringen.

Und dieser war, ebenso wie Bürgermeister Timo Erhardt, begeistert. Auch er sprach von einer Superidee. Die Shakespeare-Spiele haben sich in Ludwigsstadt in den letzten drei Jahren zu einem großen Erfolg entwickelt. Davon profitiere die Stadt, er und der Fremdenverkehr. "Und es macht Riesenspaß hier mit den Ludschtern zu arbeiten!"