Druckartikel: 20 Bilder von Vater und Sohn Cranach

20 Bilder von Vater und Sohn Cranach


Autor: Heike Schülein

Kronach, Donnerstag, 16. April 2015

Die VHS Kronach im Cranach-Jahr 2015 einige Veranstaltungen anlässlich des 500. Geburtstages von Lucas Cranach dem Jüngeren an. Am 25. April steht ein Besuch der Kunstausstellung "Kunst-Religion-Politik" in Coburg auf dem Programm.
Lucas Cranach d. Ä. : Ruhende Quellnymphe, um 1525, Öl auf Holz, Kunstsammlungen der Veste Coburg Foto: privat


Erstmals wird in der neugestalteten Dauerausstellung die umfassende Cranach-Sammlung der Veste Coburg präsentiert. 20 Werke aus der fast 40 Gemälde umfassenden Sammlung von Cranach Vater und Sohn, ihrer Werkstatt und ihrer Schule werden zu sehen sein und bilden einen Schwerpunkt der Neupräsentation. In der Großen Hofstube veranschaulicht eine Medieninstallation Cranachs Wirken auf der Veste.

Die historischen Bestände der Kunstsammlungen der Veste Coburg und die 2003 erworbenen Werke aus der Schweinfurter Sammlung Schäfer zeigen ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Kunst in Form, Inhalt und Funktion in einer Zeit grundlegender Umwälzungen am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit.

Spätmittelalterliche Frömmigkeit, Aspekte des Kulturtransfers im frühen 16.

Jahrhundert und die Rolle der Kunst im Zeitalter der Reformation wird anhand der vorzüglichen Bestände der Veste Coburg an Malerei, Skulptur, Münzen, Medaillen und Kunsthandwerk anschaulich gemacht.

Die neue Dauerausstellung erzählt vom Bildgebrauch am Ende des Spätmittelalters, von neuen Themen, die durch den Humanismus, die Reformation und durch den Kulturtransfer zu Beginn des 16. Jahrhunderts aufkamen. Sie veranschaulicht Motivwandel und Motivtradition, gibt Beispiele für die Funktion von Portraits in Adel und Bürgertum und zeigt schließlich die Entstehung des Herzogtums Sachsen-Coburg im Zeitalter der Reformation.

Die eindrucksvolle Coburger Pietà, eines der ältesten Vesperbilder der europäischen Kunstgeschichte, repräsentiert mittelalterliche Frömmigkeit, Grünewalds "Abendmahl" verweist auf reformatorische Gedanken, Bilder von Cranach, Breu, Baldung und Burgkmair lassen den Kulturtransfer des frühen 16. Jahrhunderts erkennen.

Erstmals seit Jahrzehnten werden Gemälde, die einst zu einem Cranach-Altar der Veste gehörten, wieder zusammen in Coburg präsentiert. Der "Ernestinische Willkomm" von Wenzel Jamnitzer als wertvolle Leihgabe der Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha'sche Stiftung für Kunst und Wissenschaft, ist als einzig erhaltenes Repräsentationsobjekt der ernestinischen Kurfürsten ein herausragendes Kunstwerk seiner Zeit.

Die Neupräsentation erfüllt mit einer den historischen Räumen angemessenen Inszenierung den Wunsch des Museumsbesuchers nach einem emotionalen Erlebnis beim Ausstellungsbesuch und sie bedient mit Informationsangeboten auf verschiedenen Ebenen, von der Objektbeschriftung über den Saaltext bis hin zu Touchscreen-Infoterminals (zweisprachig) das Bedürfnis nach Information und Bildung. Bewusst haben die Kunstsammlungen der Veste Coburg mit der Neugestaltung der Dauerausstellung dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung getragen.

Termin ist am Samstag, 25. April, Abfahrt: 13 Uhr Kronach, Kaulanger, Ankunft: 17.30 Uhr, Kronach, Kaulanger. Anmeldung: VHS Kronach, Telefon 09261/60 600, Kursnummer 13105.