Ein simples "Ist Facebook beigetreten" markiert den Punkt, an dem man die Schwelle zu einem neuen Land überschritten hat. Ein Land, das mindestens genauso bunt und schrill und laut ist, wie das Land, das uns vor unserer realen Haustür erwartet.

Ein Land, bevölkert von Bewohnern, die viel freizügiger sind - in dem, was sie der Welt mitteilen und zeigen.

Facebook hat unser Leben verändert, weil es nicht nur viel leichter ist, Vorlieben mit einem Mausklick der Welt mitzuteilen. Plötzlich finden es viele Menschen ganz normal, zu schreiben, was sie gerade mit wem wo essen, dass sie dieses oder jenes angeschaut haben, welches Buch sie lesen oder dass ihre Beziehung gescheitert ist und warum.

Nicht zu vergessen die unzähligen Fotos, die dokumentieren, wo sich die Nutzer gerade aufhalten, was sie dort tun oder auch nicht. Es sind überraschende, manchmal erschreckende Blicke durchs Schlüsselloch, hinein in eine Privatsphäre, die manchmal lieber privat und unsichtbar geblieben wäre.

Facebook kann aber auch wunderbar überraschend sein. Dann nämlich, wenn ein verloren gegangenes Gesicht aus der Vergangenheit auftaucht: "Ich habe einen alten Freund wieder gefunden", schreibt eine Nutzerin auf Twitter. "Deswegen liebe ich Facebook." Genau dafür wurde das Netzwerk erfunden.