ZDF schießt mit seinem WM-Spot ein Eigentor
Autor: Verena Pohl
Bamberg, Freitag, 12. Juli 2013
Das Runde muss ins Eckige? Eigentlich schon, nur beim ZDF nicht. Da muss das Runde ins Nasse: Im Spot zur Frauenfußball-WM schießt eine Frau einen schmutzigen Fußball in eine Waschmaschine. Was im Internet eine Welle der Empörung ausgelöst hat.
Klischees gibt es ja eigentlich schon genug im Frauenfußball: Die Spiele seien zu langsam, technisch nicht ausgefeilt, langweilig... Wobei das ja immer im Auge des Betrachters liegt. Natürlich kann man es langweilig finden, dass die deutschen Fußball-Mädels mittlerweile sieben EM-Titel gewonnen haben, davon fünf in Folge. Bei den Männern würde sich darüber allerdings niemand beschweren.
War uns aber nicht der Männerfußball schon immer lieber - und vor allem teuerer? Immerhin haben schon die Weltmeister von 1954 einen Fernseher, einen Motorroller, einen Lederkoffer und 2500 Mark bekommen, während die Europameisterinnen von 1989 jeweils ein Kaffeeservice geschenkt bekommen haben.
Die Zeiten sind zwar mittlerweile vorbei, doch von der Gleichberechtigung im Fußball sind wir dennoch weit entfernt. Der ZDF-Spot mag ironisch gemeint sein - doch beim Zuschauer kommt das nicht so an. Deshalb, liebe Kollegen: Schaut euch euren nächsten Spot auch mal aus weiblicher Sicht an. Denn ihr wisst ja: Mit dem Zweiten sieht man besser...