Deutsche Autobahnen sind für Jogger denkbar ungeeignet. Insofern wird sich auch eine neue Randsportart hierzulande kaum durchsetzen.

Wer gelegentlich einfach losrennt, kennt dieses Gefühl, wenn der Körper Grenzen überwindet und trübe Gedanken verschwinden. Freilich sollte man dabei schon auf seinen Weg achten, denn allzu schnell holt einen die laute Zivilisation wieder ein - etwa in Gestalt einer vielbefahrenen Autobahn.

Dort endete der tollkühne Lauf einer kubanischen Touristin. Mitten auf dem Mittelstreifen musste sie erkennen, dass es auf deutschen Fernstraßen hektisch zugeht. Ein hartes Pflaster, zum Abschalten ungeeignet, auf weitere Laufenthusiasten trifft man nur selten. Stattdessen Autos, Busse, Lastkraftwagen.

Hier ist der starke Einfluss der Automobilverbände zu erkennen, die mehr Mitglieder zählen als manche Kirchen. Schwach vertritt hingegen der Leichtathletikverband die Interessen seiner Randsportler, insbesondere der Autobahnläufer. Das ist wohl gesünder so und etwas anders als auf Kuba. Denn dort gibt es kaum Autobahnen, wenige Autos und reichlich Platz für Radfahrer und Läufer. Ob es dadurch insgesamt besser läuft? Ganz sicher nicht.