Wie gefährlich ist der Rothirsch?
Autor: Stefan Fößel
Bamberg, Sonntag, 12. Januar 2014
Im wilden Bayern gibt es laut Einschätzung der Staatsregierung nun ein gefährliches Tier weniger: Der Rothirsch wird als harmlos eingestuft, während der Schwarzkittel weiterhin als böser Bube gilt.
Wer glaubte, unter Bayerns Wipfeln sei Ruh, seit 2006 Problembär Bruno liquidiert worden ist, lag offenbar falsch. Denn viel zu wenig wussten wir über das aggressive Potenzial des männlichen Rot hirschs, den die bayerische Staatsregierung in ihrem Landesstraf- und Verordnungsgesetz (LStVG) bislang zu den bösen Buben des Tierreichs zählte. Kein Wunder, trägt der Typ doch ein ganzes Waffenarsenal am Kopf. Und dann noch in rot gewandet, nicht gerade die Lieblingsfarbe der Staatsregierung.
Doch nun, in Zeiten der großen Koalition, soll das alles nicht mehr so schlimm sein. Dank der Initiative von Ge hegebetreibern und des Freien Wildhüters Hubert Aiwanger ("Ein Hirsch ist kein Hai") wird dem Rothirsch das Fell reingewaschen. Darauf warten die Schwarzkittel (per Gesetz sind sie als "Schweineartige" ziemlich gefährlich) vergeblich. Und spielen so weiter in einer Liga mit Hammerhaien, Nashörnern und der blaugeringelten Krake. Wir Bayern wissen halt, was gefährlich ist. Nur beim Rothirsch haben wir uns hoffentlich nicht blenden lassen.