Druckartikel: Wenn nicht jetzt, wann...

Wenn nicht jetzt, wann...


Autor: Christoph Böger

Coburg, Mittwoch, 12. März 2014

Noch ein Jahr 3. Liga? Bloß nicht. Die Coburger Fans haben keine Lust mehr auf Bundesliga-Reserven. Sie wollen Vergleiche gegen die ersten Garnituren, gegen gestandene Männer.
Foto: Archiv/Hagen Lehmann


Zwei-Jahres-Plan hin oder her, der HSC wird die sich jetzt bietende Chance beim Schopfe packen und den vor noch nicht allzu langer Zeit nicht mehr für möglich gehaltenen Aufstieg in die 2. Liga schaffen!
Die Mannschaft hat es bei vier Zählern Rückstand zwar nicht mehr selbst in der Hand. Denn ganz egal, wie der Schlager am Samstag endet - nur Neustadt kann aus eigener Kraft Meister werden. Handball-Coburg braucht immer "Schützenhilfe".

Aber genau deshalb muss das Gorr-Team den Gegner im direkten Duell nicht nur besiegen, sondern versuchen, ihn mit seinen frenetischen Fans sogar zu demoralisieren. Im Klartext, ein Triumph mit mindestens drei Toren muss her.

Nur so wird das Hinspiel-Ergebnis korrigiert (20:22). Mehr noch: Der HSC hat in diesem Duell die einmalige Chance, dem Konkurrenten klar die Grenzen aufzuzeigen. Der HSC kann am Samstag signalisieren, wer inzwischen die beste Mannschaft der Liga ist. Nur dann wächst der Druck auf den Spitzenreiter. Und bei einer Drei-Tore-Niederlage kann sich Neustadt anschließend keinen weiteren Ausrutscher mehr leisten.

Vieles spricht für einen gelb-schwarzes Happy End. Vor allem die seit Wochen gezeigte Form. Die Rädchen greifen mehr und mehr - so wie es Trainer Jan Gorr versprochen hat. Alle fighten plötzlich mit Herzblut - das war nicht immer so beim HSC.

Dazu kommt, dass der Gegner jetzt schwächelt. Die letzten beiden Auswärtsspiele gingen verloren, die nächsten beiden finden beim Zweiten und Dritten der Tabelle statt. Neustadt geht auf dem Zahnfleisch, ist meilenweit von der Hinrunden-Form entfernt. Der Vorsprung schmilzt, die Psyche leidet. Der Gedanke, das einstige Acht-Punkte-Polster auf der Zielgerade noch zu verspielen, geht mit auf die Platte und lähmt.

Dazu kommen Personalsorgen, die Trainer Matthias Obinger in seinem qualitativ recht dünnen Kader im Gegensatz zu seinem Coburger Kollegen nicht eins zu eins ersetzen kann. Also gilt: Wenn nicht jetzt, wann dann...