Warum das deutsche CL-Aus mit Ansage kam: Abgehängt!

Was bleibt von den deutsch-englischen Champions-League-Wochen übrig? Ein Unentschieden bei fünf Niederlagen. 17 Gegentore bei nur drei eigenen Treffern. Kein einziges selbst geschossenes Tor aus dem Spiel heraus. Und die Erkenntnis, dass die Bundesliga im internationalen Vergleich abgehängt ist.

Borussia Dortmund nutzte in 180 Minuten gegen Tottenham seine zahlreichen Chancen nicht, der FC Bayern stand nur eine Partie in Liverpool defensiv gut. Von Schalke braucht man gar nicht erst reden. Die Knappen sind in dieser Saison so weit von einer Champions-League-Mannschaft entfernt wie Gelsenkirchen von einem karibischen Sandstrand...

Doch der Abstieg kam mit Ansage. Niemand hat mehr Angst vor der Marke "Fußball aus Deutschland". Bestes Beispiel ist die DFB-Elf, die sich seit dem desolaten WM-Abschneiden vor zwei Jahren lieber öffentlich selbst zerfleischt, als endlich einmal wieder gute Leistungen zu bringen. Da wundert es nicht, dass man nun auch das schlechteste Königsklassen-Abschneiden seit 13 Jahren schlucken muss - von den (bis auf Frankfurt) miserablen Vorstellungen in der Europa League ganz zu schweigen.

Solche Leistungen reichen eben nicht, um in Europa auch nur ansatzweise vorne mitspielen zu können. Okay, es waren drei Duelle gegen englische Klubs, die derzeit im Fußball das Maß aller Dinge sind. Aber auch im Vergleich mit den anderen CL-Viertelfinalisten haben Deutschlands Vorzeigevereine das Nachsehen. Einen couragierten Auftritt wie den von Ajax Amsterdam bei Real Madrid vermisste man vor allem am Mittwoch bei den Bayern. Zu Recht beschwerte sich Robert Lewandowski über die zu defensive, ängstliche Ausrichtung der Münchner, wobei auch der Stürmer einmal mehr in einem wichtigen Spiel nicht ablieferte.

Gerade der Rekordmeister muss nun den dringend benötigten Umbruch einläuten, sodass wenigstens ein deutsches Team mittelfristig wieder auf europäischem Topniveau mithalten kann.