Taugt die Nennung der Nationalität als Beweismittel für besondere Anfälligkeiten in Zeiten des Terrors? Oder dient sie nur zur Bestätigung subtiler Ängste?
Die Ereignisse von Berlin, Würzburg oder Ansbach sprechen eine eindeutige Sprache, meinen manche. Ebenso die von München oder Freiburg, richtig? Vielleicht muss man Terror, Amok und das Verbrechen an sich nicht einmal mehr kategorisch trennen. Gibt es nicht eindeutige Hinweise darauf, aus welcher Gesinnung, aus welchem Milieu all diese Taten entspringen? Und schafft nicht die Herkunft sogar eine besondere Anfälligkeit?
Doch Vorsicht! In der allgemeinen Informationsverkleisterung steckt eine grundsätzliche Gefahr. Vermeintliche Bezüge werden zu Gewissheiten, wacklige Gefühligkeiten zur Basis einer allgemeinen Unmutslage. Sind es nicht immer Libyer/Nordafrikaner, die das Land in Richtung Glaubens- bzw. Bürgerkrieg destabilisieren wollen? Die gleichzeitig einen bestimmten Hang zum Kriminellen verspüren? Und auch mal Obdachlose in U-Bahn-Stationen anzünden, bevor sie eventuell in den Dschihad ziehen?
Hier wirkt der Lockruf der Hysterie. Weil er zur platten Verallgemeinerung die genüssliche Enthemmung beisteuert. Weil es plötzlich eine Berechtigung zu geben scheint, flache Feindbilder zu nationalen Bedrohungslagen zu stilisieren. Die "Lügenpresse"-Rufer auf der Straße und die "Danke, Merkel!"-Kommentatoren auf Facebook und Twitter greifen so zur verbalen Selbstjustiz. Kostet ja auch nichts. Nicht einmal Mut. Im Gewimmel des Mobs und der Anonymität der Internet-Identitäten lässt sich vortrefflich denunzieren.
Die Mühe, Ereignisse zu differenzieren, nach ihrer eigentlichen Bedeutung abzuklopfen, macht sich da kaum noch wer. Allein der Staat steht als Versager unter Generalverdacht. Dass es sich, wenn überhaupt, um ein gesellschaftliches Versagen handeln könnte, weil der Konsens zum bürgerlichen Miteinander nicht mehr zu greifen scheint, wird geflissentlich übersehen. Die muffige Logik von "denen da oben" und "uns da unten" wird zum Mantra der spießigen Kläffer. Kaum einer der Besorgten ist an einer echten Lösung interessiert. Man ist ja nicht einmal Betroffener im eigentlichen Sinne. Es geht vielmehr um die Bestätigung subtiler Ängste. Fertig.
Aber wollen wir in so einem Land leben? Das klimatisch Tag für Tag mehr in Richtung Vergiftung kippt? Oder sollten nicht Maß und Ziel wieder Einzug halten in die Debatte? Der Shitstorm als permanentes Ausdrucksmittel des Diskurses - bitte nicht! Es reicht.
Doch Vorsicht! In der allgemeinen Informationsverkleisterung steckt eine grundsätzliche Gefahr. Vermeintliche Bezüge werden zu Gewissheiten, wacklige Gefühligkeiten zur Basis einer allgemeinen Unmutslage. Sind es nicht immer Libyer/Nordafrikaner, die das Land in Richtung Glaubens- bzw. Bürgerkrieg destabilisieren wollen? Die gleichzeitig einen bestimmten Hang zum Kriminellen verspüren? Und auch mal Obdachlose in U-Bahn-Stationen anzünden, bevor sie eventuell in den Dschihad ziehen?
Genüssliche Enthemmung
Hier wirkt der Lockruf der Hysterie. Weil er zur platten Verallgemeinerung die genüssliche Enthemmung beisteuert. Weil es plötzlich eine Berechtigung zu geben scheint, flache Feindbilder zu nationalen Bedrohungslagen zu stilisieren. Die "Lügenpresse"-Rufer auf der Straße und die "Danke, Merkel!"-Kommentatoren auf Facebook und Twitter greifen so zur verbalen Selbstjustiz. Kostet ja auch nichts. Nicht einmal Mut. Im Gewimmel des Mobs und der Anonymität der Internet-Identitäten lässt sich vortrefflich denunzieren.
Muffige Logik der spießigen Kläffer
Die Mühe, Ereignisse zu differenzieren, nach ihrer eigentlichen Bedeutung abzuklopfen, macht sich da kaum noch wer. Allein der Staat steht als Versager unter Generalverdacht. Dass es sich, wenn überhaupt, um ein gesellschaftliches Versagen handeln könnte, weil der Konsens zum bürgerlichen Miteinander nicht mehr zu greifen scheint, wird geflissentlich übersehen. Die muffige Logik von "denen da oben" und "uns da unten" wird zum Mantra der spießigen Kläffer. Kaum einer der Besorgten ist an einer echten Lösung interessiert. Man ist ja nicht einmal Betroffener im eigentlichen Sinne. Es geht vielmehr um die Bestätigung subtiler Ängste. Fertig.Aber wollen wir in so einem Land leben? Das klimatisch Tag für Tag mehr in Richtung Vergiftung kippt? Oder sollten nicht Maß und Ziel wieder Einzug halten in die Debatte? Der Shitstorm als permanentes Ausdrucksmittel des Diskurses - bitte nicht! Es reicht.
Und noch einer oben drauf.
Da außer von Herrn Siefert kein großer Aufschrei in den Medien stattffindet, kann ich davon ausgehen, daß ihnen
a) das Thema Pressefreiheit entweder egal ist,
b) aus Angst vor einem möglichen Jobverlust es unterlassen zu berichten und Stellung zu beziehen
oder
c) die "phösen" Medienkritiker vielleicht doch Recht haben.
http://www.idea.de/politik/detail/islam-workshop-im-innenministerium-werden-chefredakteure-beeinflusst-99330.html
Vielleicht gewinnen die Medien an Vertrauen zurück. Ansatzpunkte gibt es genug.
In diesem Sinne ein gutes neues Jahr 2017.
Sehr geehrter Herr Zimmermann
ihre Meinung.
Nur seltsam, wenn man jemanden oder viele Bürger und auch Leser an den Pranger stellt, selbst aber eine Ausdrucksweise an den Tag legt, braucht sich über Verrohung etc. nicht beschweren.
Spießige Kläffer, "Vergiftung", muffige Logik, u.v.a. sind NICHT der Wortschatz, der zu einer Depolarisierung beiträgt. Eher das Gegenteil dürfte der Fall sein.
Aber für mich wieder die Bestätigung zu Recht dieses Blatt gekündigt zu haben.
@Wernfried, ich kann ihnen da zustimmen. Der von Herrn Zimmermann in einer gewissen "Oberlehrer-Manier" geschriebene Kommentar war psychologisch gesehen eher unklug und erweckt beinahe schon den Eindruck, er würde sich über die Opfer von Köln, Freiburg, Berlin usw. lustig machen und diese noch verhöhnen.
Grundsätzlich mein Respekt allen die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe engagieren. Fakt ist aber auch:
Die unter dem Deckmantel der Gemeinnützigkeit agierenden Organisationen sind heute nichts anderes als Wirtschaftsunternehmen mit dem Ziel der Gewinnmaximierung. Das gilt für kirchliche Organisationen genauso wie z.b für die Johanniter.
In einer mittleren Gemeinde wurden ca. 16 -18€ pro Tag für einen Flüchtling ausgegeben. Dann wurde die Sache einer gemeinnützigen Organisation übertragen. Für die gleichen Leistungen werden nun ca. 30,-€ pro Tag und Flüchtling in Rechnung gestellt. Der gemeine Steuerzahler zahlt es ja. Noch Fragen bitte?
" Kaum einer der Besorgten ist an einer echten Lösung interessiert."
So, werter. Deskchef: mit wie vielen Besorgten (die Sie per se als spießige Kläffer betiteln) haben Sie bisher gesprochen? Somit ist Ihre Aussage mehr als spekulativ...