Kurze Hosen mit Socken waren für Männer lange tabu. Doch inzwischen kann Mann sich so wieder auf die Straße wagen. Die modische Entwicklung und eine "Mir egal"-Einstellung machen es möglich. Die Ursachen dafür könnten indes im demografischen Wandel liegen.
Einen schönen Menschen kann nichts entstellen, heißt es. Nun ja, dieser Lehrsatz hat seine Grenzen. Auch in der Männermode. Simpsons-Krawatten. Diddl-Maus-Shorts (so fern noch vorhanden) oder auch Gelenktäschchen mit Hello-Kitty-Motiven sollten selbst den attraktivsten Kerl zum Mr. No Go machen. Anders verhalte es sich neuerdings mit kurzen Hosen und Socken, meint zumindest Herrenmode-Blogger Bernhard Roetzel.
Wirklich revolutionär ist diese Erkenntnis allerdings nicht. Schließlich wissen die Bewohner Bermudas, dass kurze Hosen in leuchtenden Farben (und noch bunteren Socken in Kombination dazu) jedem Bankangestellten oder kommunalen Amtsträger zur Zierde gereichen. Und - ganz nebenbei - auch zum Sakko getragen werden können. Einfach übertragbar ist diese Mode indes nicht. Schon ein paar Inseln östlicher, auf Mallorca, ist die Socken-Shorts-Kombo ein Beinahe-Verbrechen, das vorzugsweise von deutschen Touristen am ästhetischen Empfinden der wehrlosen Mallorquiner vollführt wird.
Dass der Ballermann-Style jetzt die Laufstege erobern soll, macht die Sache nicht besser. Er kann höchstens als Zeichen des demografischen Wandels gewertet werden, in dem Jugendsünden auch mit 60 plus begangen werden dürfen. Dann aber doch lieber in Kapuzenpulli und Flip Flops!

