Es war wie immer. Erstens: Die Medien gefährden mit ihrer Berichterstattung die Kinder. Und zweitens: Das Amt hat doch alles getan und die Sache im Griff. Ein gerichtspsychologisches Gutachten sei im Sommer (!) in Auftrag gegeben worden. Man müsse abwarten. Punkt.
Einspruch, Herr Landrat Eberhard Irlinger! Genau diese Stellungnahme haben wir befürchtet. Die Worte: so kühl wie das Haus, in dem die Sektenkinder leben müssen. Die Argumentation: so dünn wie der abgemagerte Kilian, der vor zehn Jahren aus den Fängen des Gurus floh. Der Inhalt: so leer wie die Augen der kleinen Radha, wenn sie morgens um 4.30 Uhr beim Meditieren sitzen muss. Nur eines kann man aus dieser Stellungnahme herauslesen: Die Paragraphen wurden mit Sicherheit alle eingehalten.
Ja, es ist schwierig für die Behörden, hier einzuschreiten, ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Das Wohl der Kinder - wer definiert das? Keiner sagt, dass Jugendamt oder Schule nicht alles tun, was in ihrer Macht steht. Aber reicht das? Wir wissen doch alle, wie viel Fantasie ein Politiker entwickeln kann, wenn er zum Ziel kommen will.
Als die englische Prinzessin Diana tödlich verunglückte, haben die Menschen in London Berge von Blumen vor ihrem Palast niedergelegt. Und während ein Volk trauerte, hüllte sich die Queen auf ihrem Landsitz in eisiges Schweigen. Das hätte die Monarchie beinahe zum Einsturz gebracht. Die Regentin hatte keine Paragraphen verletzt. Aber die Herzen der Menschen.
In Erlangen ließ der Landrat seine Stellungnahme über die Pressestelle verbreiten. Ergänzende Worte für das Mitgefühl der Bürger hatte er nicht. Nun ist Sektenkind Radha keine Prinzessin und der Landrat keine Queen. Aber unsere Herzen hat Eberhard Irlinger trotzdem verletzt.
Ja, es ist schwierig für die Behörden, hier einzuschreiten, ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Das Wohl der Kinder - wer definiert das? Keiner sagt, dass Jugendamt oder Schule nicht alles tun, was in ihrer Macht steht. Aber reicht das? Wir wissen doch alle, wie viel Fantasie ein Politiker entwickeln kann, wenn er zum Ziel kommen will.
Als die englische Prinzessin Diana tödlich verunglückte, haben die Menschen in London Berge von Blumen vor ihrem Palast niedergelegt. Und während ein Volk trauerte, hüllte sich die Queen auf ihrem Landsitz in eisiges Schweigen. Das hätte die Monarchie beinahe zum Einsturz gebracht. Die Regentin hatte keine Paragraphen verletzt. Aber die Herzen der Menschen.
In Erlangen ließ der Landrat seine Stellungnahme über die Pressestelle verbreiten. Ergänzende Worte für das Mitgefühl der Bürger hatte er nicht. Nun ist Sektenkind Radha keine Prinzessin und der Landrat keine Queen. Aber unsere Herzen hat Eberhard Irlinger trotzdem verletzt.
es ist nicht schön, hier die Verpflichtung auf Landrat und Jugendamt zu schieben - Hier sind wir alle gefordert.
Die Institutionen arbeiten nach Recht, die Kinder werden zwar anders erzogen, haben aber ein Heim und Essen (auch ich finds nicht gut, in welcher Art und Weise).Greift das Jugendamt hier ein, kann es demnächst auch eingreifen, der sein Kind, z.B. homöopathisch behandeln lassen will, der will, dass sein Kind kein fernsehen schaut,..... Wo sind die Grenzen des Elternrecnhts, das ist schwierig.
Hier ist nicht unbedingt der Staat gefordert, hier sind wir gefordert. Hier sind die Personen gefordert, die in unmittelbarer Nähe mit dem Kind zu tun haben - Mitschueler und deren Eltern, Lehrer,Anwohner,Mitfuehlende,.... Und wenns drum geht, dem Kind ein Glas Milch, oder ein Pausenbrot zu geben. Die Eltern werden wir nicht mehr bekehren, aber den Kindern versuchen ein angenehmes leben zu schaffen.
Ich selbst weiß keinen Weg, der hier zum Ziel führt, aber Mahnwachen finde ich nicht schlecht, so wissen die Eltern, dass sie anecken, die Kinder und Großeltern, dass jemand für sie kämpft.
Ich kenne Mahnwachen aus Zeiten der Rechtsdemonstrationen in Gräfenberg, es hat lange gedauert, der Staat konnte hier nicht helfen, aber irgendwann hat es geholfen.
Es ist einfach eine verdammt schwierige Situation, wann darf der Staat eingreifen? Aber wir als Menschen können auch viel tun. Aber im Endeffekt bleiben wir hier auch nur hilflos - wenn die Kinder entscheiden, auszusteigen, können wir sie unterstützen.
Ich verbleibe ratlos aber todtraurig, ob der Umstände.
Die Aufgabe eines Landrates ist nicht, die Herzen Unbeteiligter zu streicheln, sondern eine Situation zum Wohle Aller zu lösen.