Weniger Fleisch? Gerne - aber bitte freiwillig.

Vegetarisch, vegan oder Fleisch satt? Kaum eine Debatte berührt Menschen emotionaler als die über das Essen. Verständlich: Essen ist mehr als die Befriedigung eines Grundbedürfnisses. Essen ist Lebensqualität.

Bei aller Emotionalität gibt es aber Fakten: Wir essen viel zu viel Fleisch. Das ist ungesund. Und wir schädigen unsere ökologischen Ressourcen, weil der weltweite Fleischhunger im Grunde gar nicht mehr zu stillen ist, sondern Tierquälerei, Lebensmittelskandale und eine Belastung des Klimas fördert. Insofern ist der Denkanstoß der Grünen, einen fleischlosen Tag pro Woche in Deutschlands Kantinen einzuführen, zu begrüßen.

Zum Wesen des Menschen gehört allerdings die Tatsache, dass er sich nichts gerne vorschreiben lässt - besonders, wenn es um Ernährung geht. Und genau hier zeigt der Grünen-Vorschlag Schwäche: Mit Zwang lässt sich eher das Gegenteil erreichen. Nur mit innerer Bereitschaft wird ein überzeugter Fleischesser auf seine tägliche Portion verzichten und vermehrt zu Kartoffeln und Gemüse greifen. Damit wäre in der Gesamtbilanz schon einiges erreicht. Nicht auf einen bestimmten fleischfreien Tag oder Ort kommt es an, sondern auf den tatsächlichen Verzicht einmal in der Woche. Noch häufiger? Umso besser.

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