Twitter-Blockade in der Türkei: Freiheit lässt sich nicht abschalten
Autor: Petra Breunig
Bamberg, Freitag, 21. März 2014
Der türkische Regierungschef Erdgogan lässt den Kurznachrichtendienst Twitter abschalten. Er will damit Kritiker mundtot machen.
Das Dumme an diesem Internet ist, dass es praktisch für jeden verfügbar ist, dass jeder mit jedem kommunizieren und sich über so gut wie alles informieren kann und Kritik üben kann. Gerade das ist nicht immer angenehm, vor allem, wenn man Regierungschef einen Landes ist und davon überzeugt ist, immer das Richtige zu tun. Das dachte sich wohl auch der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan und ließ den Kurznachrichtendienst Twitter kurzerhand in der Türkei sperren.
Nun ist es kein Geheimnis, dass man Internetsperren mit wenigen Klicks umgehen und beispielsweise Twitter auch über SMS nutzen kann. Doch die Art und Weise, wie sich Erdogan, der selbst einen Twitteraccount hat, als autoritärer Herrscher aufspielt, ist schlicht unerträglich. Wer sich allen Ernstes mit den Worten "Twitter und solche Sachen werden wir mit der Wurzel ausreißen" zitieren lässt, ist ein ewig Gestriger, der zudem das Bedürfnis seiner Bürger nach einem offenen Internetzugang und damit zur Freiheit an sich ignoriert.
Das Internet wurde schließlich nicht erfunden, um Menschen und deren Geräte zu kontrollieren, sondern um jedem überall und jederzeit den Zugang zu Informationen zu ermöglichen und sich darüber in Sekunden auszutauschen. Nicht nur, aber auch über Twitter, das ein Paradebeispiel für seine Schnelligkeit ist. "In einer freien Gesellschaft ist es die Entscheidung der Bürger, wie sie kommunizieren wollen, nicht des Staates", twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert. Von dieser Erkenntnis ist Erdogan Lichtjahre entfernt.