Druckartikel: Tannenbäumchen, wechsle Dich!

Tannenbäumchen, wechsle Dich!


Autor: Stefan Fößel

Bamberg, Donnerstag, 19. Dezember 2013

Der Tannenbaum gehört zum Weihnachtsfest einfach dazu. Er erlebt weihnachtliche Harmonie und Streit, Geschenke und Völlereien - und im Idealfall wird ihm sogar ein Lied geträllert.
Der Tannenbaum steht bald wieder ganz im Mittelpunkt. Foto: Barbara Herbst


Steht er schon? Die Frage gilt dem Weihnachtsbaume. Denn langsam wird es wieder Zeit für Tannengrün. Spätestens in vier Tagen sollte der Baum den neben dem Fernsehapparat prominentesten Platz eingenommen haben, wird eine Spur aus Nadelstreifen und Harzer Roller von den vorangegangenen Mühen künden.Wer jetzt noch keinen Baum hat, kriegt bald keinen mehr.

Also frisch ans Werk, dann steht er rechtzeitig, durch Kugelhagel und Lametta-Strähnchen verschönt, sich unter kritischen Blicken und exzentrischen Deko-Figuren biegend. Denn ganz klar: Beim Kauf war der Baum noch kerzengerade. Und größer. Und hatte eine dichte Krone. Muss am Licht liegen, dass er jetzt so zerzaust aussieht.

O Tannenbaum, was Du dann so alles mitbekommst an zuckersüßer Harmonie und Völlerei, welche sündhaft teuren, kreativen oder abgeschmackten Geschenke wird man Dir vor die Füße werfen? Und wer wird Dir noch ein Liedlein singen? Denn so eingängig ist die "O-Tannenbaum"-Melodie, dass es sogar US-Bundesstaaten gibt, die sie für die Hymne nutzten. O Maryland, Du weißt halt noch, was sich gehört.

Jetzt aber bunt geschmückt, den nadeligen Bruder. Auf dass der Christbaum übermütig die grünen Finger strecke, bevor er spätestens nach Dreikönig aus dem Fenster fliegt.