Der Papst betet für Frieden in Syrien. Wer das belächelt, der sollte auf das schauen, was die weltlichen Mächte so zusammenbringen. Die Vereinten Nationen, längst eine Karikatur der ursprünglichen Idee einer wohlmeinenden Weltregierung, sind, auch im Fall Syrien, machtlos gefangen in der Obstruktionspolitik Russlands und Chinas, die, wie immer, im UN-Sicherheitsrat jede Maßnahme unterbindet gegen ein mörderisches Regime.

Die waffenstarrende Weltmacht USA wiederum kann einer gepeinigten Bevölkerung alles Mögliche bringen - nur keinen Frieden. Vor diesem Hintergrund könnte der Konferenz der G20-Staaten so etwas zuwachsen wie die Rolle einer Ersatz-Weltregierung. Die aber kann diese Institution, gegründet in der Not der internationalen Finanzkrise, schon deshalb nicht ausfüllen, weil sie als Forum vor allem geprägt ist von den - widerstreitenden - geldpolitischen und wirtschaftlichen Interessen der beteiligten Nationen.

Da allein gäbe es genug Handlungsbedarf, und aus guten Gründen hat Bundeskanzlerin Angela Merkel versucht, in St. Petersburg zu beharren auf der eigentlichen Agenda dieses Wirtschaftsgipfels, denn die deutsche (Zuschauer-) Position zu einem Militärschlag in Syrien ist peinlich vage. Also dann doch lieber die Probleme der Flutung der Weltwirtschaft mit zu billigem Geld, der Steuerflucht internationaler Konzerne und der Regulierung der Finanzinstitute samt der Schattenbanken.

Heraus kam dabei, in obiger Reihenfolge: Nichts, eine unverbindliche Absichtserklärung, und ein so genannter Zeitplan. Klar, heißt es, denn Syrien war ja das beherrschende Problem. Fazit: Der ständige Sinn dieser Konferenz ist ebenso auf der Strecke geblieben wie ihr aktueller Zweck.

Letzteres hätten allenfalls Obama und Putin ändern können. Obama aber steht für eine Weltmacht, die die Übertretung der von ihm gezogenen roten Linie nicht hinnehmen kann, und Putin, der gerne eine Weltmacht vertreten würde, betäubt den ob deren Verlust eingetretenen Phantomschmerz mit Starrsinn.

Keine Hoffnung also, nirgends. Nicht auf gemeinsames Handeln der so genannten Weltgemeinschaft, und nicht für ein Land, in dem kaum einer noch sagen kann, wer nun die Helfer der Bedrängten sind und wer deren Schlächter. Franziskus betet. Er immerhin tut das, was seines Amtes ist.