Innerhalb des Otto-Konzerns sollen sich die Strukturen ändern. Die Tochter Baur könnte mit dem Wegfall von bis zu 210 Stellen betroffen sein. Seit Wochen warten die Mitarbeiter auf ein Verhandlungsergebnis. Unser Redakteur Matthias Litzlfelder kommentiert die Ausgangslage.

In der Höhe lassen sie sich durchaus vergleichen, die Planzahlen für einen Stellenabbau, den zwei namhafte Unternehmen vornehmen wollen oder schon vorgenommen haben. Nur etwa 15 Kilometer liegen diese beiden Firmen voneinander entfernt: hier der Fernsehgerätehersteller Loewe in Kronach, der zum 1. April 180 Stellen abgebaut hat, dort der Versandhändler Baur in Burgkunstadt, bei dem infolge geplanter Umstrukturierung seit Monaten eine Zahl von maximal 210 Vollzeitstellen zur Disposition steht - Ergebnis bislang ungewiss.

Das ist aber schon das Einzige, womit sich diese beiden Firmen gleichsetzen lassen. Loewe kämpft mit Verlusten und Absatzschwäche, Baur dagegen hat ein glänzendes Geschäftsjahr hinter sich und ist gut aufgestellt. Loewe ist zu einer Restrukturierung aus der Not heraus gezwungen. Baur hat mit Otto eine starke Konzernmutter im Hintergrund. Hier sollen neue Strukturen her, um am Markt weiter zu agieren statt zu reagieren.

Die Baur-Mitarbeiter, die viel länger als ihre Leidensgenossen bei Loewe auf eine Entscheidung zum Stellenabbau warten müssen, dürfen sich Hoffnung machen. Längere Verhandlungen sind ein Indiz dafür, dass die geplante Zahl von 210 Stellen wohl deutlich unterschritten wird. Mit derartigen Geschäftszahlen im Hintergrund wäre alles andere ein falsches Signal an die bis jetzt motivierte Baur-Belegschaft. Das wird man auch in der Hamburger Konzernzentrale nicht unberücksichtigt lassen.