Sport muss hart bleiben
Autor: Benjamin Kemmer
Bamberg, Donnerstag, 27. Sept. 2012
Ein Fußballer verklagt einen anderen wegen eines Fouls auf Körperverletzung. Das kann nicht sein. Wir fordern: Kein Ringelpiez mit Anfassen auf dem Fußballplatz.
Wer Sport treibt, der lebt immer mit der Gefahr, verletzt zu werden. So lautet das Urteil in einem Prozess, in dem ein Fußballer einen anderen auf Schmerzensgeld verklagte, weil dieser ihn foulte. Die Klage wurde abgewiesen. Zum Glück!
Stellen Sie sich mal vor, alle Gefoulten, Verletzten und am Ende vielleicht sogar die Unterlegenen könnten auf Schmerzensgeld klagen. Vollkontakt-Sportarten wie Football oder Ringen würden zum Ringelpiez mit Anfassen degradiert. Kontrahenten würden sich nur noch mit Samthandschuhen anpacken, Boxer sich streicheln statt schlagen.
Sport muss hart bleiben dürfen! Das war wohl auch die eigentliche Aussage von Clubtrainer Dieter Hecking, als er sagte "Fußball ist ein Männersport und nicht Basketball". Sagen wir es doch einmal anders. Wenn bei Sportarten, bei denen es Zweikämpfe gibt, ein Spieler bei jedem Körperkontakt schon den Atem eines Anwalts im Nacken spürt, dann sollten wir uns demnächst nur noch zum Kartenspielen verabreden.