Eine Jury hat aus zahlreichen Einsendungen das "Jugendwort des Jahres" gekürt. Es ist "Smombie", eine Verschmelzung von Smartphone und Zombie.

D as Kind im Manne lässt sich leicht hervorlocken. Man nehme einen weiblichen jungen Menschen - kennt man noch das Wort Backfisch? -, also einen Teenie auf der Straße, der heute ohne so ein Wischding in der Hand kaum mehr vorstellbar ist. In das er ehrfürchtig blickt wie ein Pfarrer in sein - kennt man noch das Wort Brevier? Man nehme also einen wie ein Zombie vor sich hin tappenden Teenie. Das ist in Horrorfilmen eine Art menschlicher Roboter (der Zombie, nicht der Teenie). Dann nehme man einen älteren Menschen, der sich wundert über die scheinbar ungeheure Wichtigkeit der auf dem kleinen Schirm aufblinkenden Nachrichten. Der ältere Mensch stellt sich in den Weg, um dann den "Smombie" gehörig anzuraunzen, er möge doch aufpassen usw. Wie bitte? Kontraktion heißt das Verschmelzen zweier Wörter, und das ist eben "Smartphone" und "Zombie" widerfahren. Behauptet jedenfalls eine Jury, die das "Jugendwort des Jahres" gefunden zu haben meint. Nun ist dies nichts weiter als die geschickte Marketingaktion eines Verlags, der so seinen Namen jedes Jahr für lau in allen Medien lanciert. Doch irgendjemandem muss das Wort ja mal eingefallen sein. Mit der Sprach-Kreativität kann es also nicht gar so schlecht bestellt sein. Sei es die eines bösen alten Mannes oder eines Smombies.