Ein Nachbar feuert mit Wasser, weil der Grill stört. Tobias Köpplinger ist ein ungewöhnliches Duell im niederbayerischen Abensberg ins Auge gefallen.

V ielleicht wäre die Sache anders ausgegangen, hätten die Sender am Sonntagmittag Western oder Fantasyfilme gezeigt. So was wie: "Spiel mir das Lied vom Tod" oder "Herr der Ringe". Vielleicht wäre der Streit eskaliert. Die beiden Männer hätte Mistgabeln statt Gartenschläuche verwendet.

Fernsehen hat manchmal Vorbildfunktion, Menschen machen nach, was sie sehen. Vielleicht ist dann Formel 1 ungefährlicher als Fantasy. Denn da hat mal jemand nachgezählt: 836 Tote in 252 Minuten. In "Die Rückkehr des Königs", die lange Version.

Aber solche Filme lohnen sich Gott sei Dank im Sommer nicht. Kein Mensch sitzt vor dem Fernseher - höchstens zur Formel 1. Und die war gerade gelaufen. Gegen 16 Uhr spritzte Sebastian Vettel Schampus um sich, wässerte Kollegen und Konkurrenten am Nürburgring.

Vielleicht hat das die beiden Herren knapp 500 Kilometer entfernt im niederbayerischen Abensberg inspiriert. Dort schaukelte sich ein Nachbarschaftsstreit hoch. Erst ging es um Grills, dann um Schläuche. Weil es einem 59-Jährigen nicht passte, wo sein 55-jähriger Nachbar den Grill aufgestellt hatte, spritzte er mit Wasser. Der Nachbar antwortete, Schlauch gegen Schlauch, die Wasserschlacht von Abensberg. Die Polizei kam, schlichtete, stellte fest: Beide waren wieder abgekühlt.