Was Stefan Raab vor den Wahlen noch so alles anstellen könnte: Wenn dröge Politik nicht mehr für Quote gut ist, könnte er sich auch bewährte Mittel berufen und vielleicht sogar manchen in den Wok setzen.

Die Polittalk-Persiflage war sicher nur der Anfang. Denn dass Stefan Raab noch einige Pfeile im Köcher hat, ließ er in der Premiere von "Absolute Mehrheit" schon erahnen. Wann wurde zum Beispiel CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs so geistreich begrüßt wie von Raab: "Fuchs, du hast die Gans gestohlen." Sicher seit der Grundschule nicht mehr. Und doch war im Vergleich zu anderen Pro7-Shows erstaunlich wenig Action im Spiel, wurde tatsächlich über Politik gesprochen. Noch.

Denn wenn die Quote unter den neugierigen Polit-Frischlingen wieder sinkt, wird Raab vielleicht auf bewährte Rezepte setzen, mit Roth pokern, Dobrindt in den Wok setzen und mit Steinbrück vom Turm springen. Warum sollten die Politiker nicht Lieder singen zu Studiengebühren oder Betreuungsgeld, als angegraute, fraktionsübergreifende Boygroup?

Je näher die Bundestagswahlen rücken, je schlechter die Prognosen werden, desto mehr Freiwillige könnte es geben für solchen Quatsch. Wenn das noch nicht reicht, würden die Politiker vielleicht miteinander boxen, tanzen, kochen, am besten alles nacheinander. "Politik bestimmt Ihr Leben", wissen wir nun dank Raab. Und bestimmt fallen ihm auch noch tolle Witze zu lustigen Politikernamen wie Bär, Trittin oder Gabriel ein.