Es gab Zeiten, da wurden handarbeitende Menschen, meist Frauen, ziemlich dumm von der Seite angeschaut. Wie? Kann die sich keinen Pulli kaufen? Wie altmodisch ist die denn? Und überhaupt Handarbeit? Dann aber kam die Retrowelle.

Sie schwappte direkt in den Handarbeitsladen und siehe da: Stricken und Häkeln wurde wieder modern. So modern, dass findige Unternehmer auf die Idee kamen, für Menschen mit vier linken Daumen Mützen häkeln zu lassen. Seither begegnen einem bunt bemützte Menschen, die man nicht zu fragen wagt, ob sie denn das wärmende Kunstwerk auf ihrem Haupt auch selbst gefertigt haben.

Die absolute Krönung allerdings bekommt das Handwerk des Häkelns, wenn es in die sportlichen Höhen der olympischen Disziplin aufsteigt und sich Könner darin messen, wer am schnellsten häkelt und als Erster seine Mütze aufsetzen kann. Gut, ganz olympisch ist die Häkelweltmeisterschaft noch nicht, aber das kann ja noch werden. Solange es genügend Wolle und Häkelnadeln mit intaktem Haken gibt.