Der Kreis Kronach und mit ihm der TV-Gerätehersteller Loewe sind erfahren in der Bewältigung von Krisen. Lange anhaltend und in ihrer Ausprägung immer extremer, zehren diese allerdings erkennbar an den Kräften des Unternehmens und der Region.

Die Hilferufe häufen sich. Die Region brüllt aktuell lautstark für Loewe.

Hilfe von außen wird deutlich nachhaltiger und konkreter benötigt als in der Vergangenheit. Vor rund zehn Jahren griff der Freistaat dem Frankenwald - bei gleichzeitigem Teilabzug des Straßenbauamtes - mit einem Wasserwirtschaftsamt unter die Arme.

Vor fünf Jahren prüfte ein wahlkämpfender Seehofer eine weitere Verlagerung einer Teilbehörde aus dem Finanzbereich nach Kronach. Was lange währt, wird nun gut: Jetzt lösen Ministerpräsident und Staatsregierung das Versprechen mit einem dreigliedrigen Fach-(hoch)-schulangebot ein. Zweifelsfrei eine Stärkung für die von einem schmerzhaften Bevölkerungsrückgang schwer gezeichnete Region, auch wenn der Frankenwald für viele Schüler der neuen Einrichtungen lediglich Durchgangsstation sein wird.

Noch nicht konkret beziffert werden kann, welchen Wert die von der Staatsregierung in Aussicht gestellte Hilfe für das Unternehmen Loewe hat. Vor Wochenfrist sah der bayerische Wirtschaftsminister noch keinen Anhaltspunkt für staatliche Finanzierungshilfen. Gestern signalisierten Seehofer, Zeil und Söder Unterstützung durch eine staatliche Bürgschaft. Sie knüpfen diese allerdings an die Bedingung, dass ein zukunftsfähiges Konzept und ein Investor gefunden werden.

Der Ball ist damit wieder beim Unternehmen, der Fortbestand des TV-Geräteherstellers so sicher oder unsicher wie vor dem Besuch der Kabinettsmitglieder.