Laut ifo-index trübt sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ein. Dass das die Volkswirte überrascht, darüber muss man sich wundern.

Man darf den ifo-Index nicht überbewerten. Er basiert nicht auf harten Fakten, sondern auf subjektiven Einschätzungen, die er mit einem Anstrich von Wissenschaftlichkeit versieht. Um zu erkennen, dass die Aussichten angesichts der Rezession in Südeuropa und minimaler Wachstumsraten in Deutschland nicht rosig sind, muss man kein Experte sein. Gänzlich unerwartet, wie viele Volkswirte jetzt meinen, hat sich die Stimmung keineswegs eingetrübt.

Dass viele Volkswirte dennoch von der Entwicklung wieder einmal völlig überrascht worden sind, zeigt nur, inwieweit sie bei ihren theoretischen Konstruktionen die Wirklichkeit ausgeblendet haben. Es ist schon ziemlich albern, sich ernsthaft darüber Gedanken zu machen, ob eine pseudo-objektive Konstruktion wie der ifo-Index um einige Punkte stärker als erwartet sinkt oder steigt. Die wirtschaftliche Entwicklung bringt man damit nicht voran.

Etwas gesunder Menschenverstand hilft manchmal mehr als mathematische Modelle. Die Wirtschaftswissenschaft ist nun mal keine exakte Wissenschaft, auch wenn viele Volkswirte dies gerne hätten.