Druckartikel: Rache hilft nicht weiter

Rache hilft nicht weiter


Autor: Adrian Grodel

Bamberg, Freitag, 07. April 2017

US-Präsident Donald Trump greift ohne nachhaltigen Plan in den Syrien-Konflikt ein. In erster Linie will er von seiner innenpolitischen Schwäche ablenken.
US-Präsident Donald Trump bei der Bekanntgabe des Vergeltungsschlags gegen das syrische Regime. Foto: Alex Brandon, dpa


Dass die Weltgemeinschaft nach dem menschenverachtenden Giftangriff des Assad-Regimes auf unschuldige Kinder und erwachsene Zivilisten endlich etwas tun müsste, um dem Krieg in Syrien zu beenden, ist unstrittig. Allerdings hilft blanker Aktionismus nicht weiter, sondern er heizt den Konflikt nur noch an. Trumps Feuerbefehl auf die Luftwaffenbasis der syrischen Armee war so eine Handlung. Eine Attacke ohne nachhaltigen Plan, diplomatisch verpackt als Vergeltungsschlag für das Bomben mit Giftgas. Reduziert auf den Volksmund heißt das: blanke Rache. Eine Lösung des Konflikts wird es aber nur mit Russland geben.


Bankrotterklärung einer Weltmacht

Trump verhält sich auch beim Thema Syrien so wie bei allem, was er derzeit tut: kopf- und konzeptlos. Und leider bemüht er die altbekannte politische Doktrin von Autokraten: Wenn du innenpolitisch keinen Erfolg hast, dann schaffe außenpolitisch einen Brandherd. Was für eine Bankrotterklärung für die Weltmacht USA.