Null-Promille-Grenze: der Charme der Nulllinie
Autor: Falk Zimmermann
Bamberg, Dienstag, 25. März 2014
Die Null ist eine schöne Zahl. Weil sie klar ist. Denn null bedeutet nichts - und damit ist jeder Deutungsversuch, ob da nicht doch etwas geht, obsolet. Wie einfach wäre es also mit einer Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr?!
Kein Orakeln mehr, ob das Gläschen in Ehren noch erlaubt ist, ob die Schallmauer von 0,5 Promille schon berührt oder gar durchbrochen wurde beim geselligen Abend mit den Freunden oder der Familie. Null Promille geben Sicherheit, weil sie keinen Spielraum mehr zulassen. Das hilft nicht nur, Unfälle zu vermeiden, sondern auch im Schadensfall auf der sicheren Seite zu sein. Wer nunmehr meint, damit werde dem letzten Stückchen feucht-fröhlicher Lebensfreude der Garaus gemacht, dem sei entgegengehalten: Es gibt Taxis, Busse und Bahn - oder eben Freunde, die bei der gemeinsamen Kneipentour bewusst verzichten. Nächstes Mal ist halt ein anderer dran.
Kann-Bestimmungen sind nicht alltagstauglich. Nicht, wenn es um Leib und Leben geht. Die bisherigen Reglungen sind daher nicht nur unehrlich, sondern vor allem inkonsequent. Fahranfänger und die unter 21-Jährigen müssen schließlich schon heute verzichten. Was die können müssen, dürfte auch die Mehrheit hinbekommen. Oder redet noch wer übers Rauchverbot in der Kneipe? Eben. Verbote können auch etwas Befreiendes haben.
Redakteur Christian Holhut findet die Idee einer Null-Promille-Grenze nicht zielführend. Seinen Kommentar gegen die Einführung lesen Sie hier!