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Null-Promille-Grenze: Auf das Maß kommt es an


Autor: Christian Holhut

Bamberg, Dienstag, 25. März 2014

Von welchen Fahrzeuglenkern reden wir denn, wenn "mangelhafte Reaktionsfähigkeit", "unsicheres Lenken" oder "Promillefahrt" zur Sprache kommen? Eben nicht von denen, die sich nach dem Bier zum Essen oder Omas Schnapspraline ans Steuer setzen.
Symbolbild: dpa


Wir reden von den Fahrern, die sich ohne Maß betrinken und mit Vorsatz fahren. Von unbelehrbaren Verkehrssündern also, die sich und andere gefährden und mit aller Gesetzeshärte bestraft werden müssen. Leider aber würde uns die Null-Promille-Grenze davor nicht bewahren. "Streng Maß halten" gilt nun einmal auch in der Gesetzgebung. So wie bei Einführung der 0,5-Promille-Grenze oder dem Alkoholverbot für junge Fahrer: Hier hat der Staat in Wahrung der Verhältnismäßigkeit alles richtig und den Straßenverkehr sicherer gemacht.

Die absolute Verschärfung aber wäre nicht nur unangemessen, sondern auch nicht durchführbar: Die Balance zwischen "Sündern" und einer mit der Verkehrsüberwachung eh schon überforderten Polizei würde unvermeidbar noch mehr in Schieflage gebracht. Lasst uns lieber Gesetze umsetzen, die sich fernab der Gängelei und nah an der Praxis bewegen! Eine Null-Promille-Regelung würde mehr dem Genussmenschen schaden als die wahren Promillesünder abschrecken oder verhindern. Sie wäre sogar ein Schlag ins Gesicht - für eine ganze Genussregion.

Redakteur Falk Zimmermann sieht das anders: "Wie einfach wäre es also mit einer Null-Promille-Grenze im Straßenverkehr?!" Seinen Kommentar zur Diskussion um die Einführung einer Null-Promille-Grenze lesen Sie hier!